Die allgemeine aerobe Ausdauer: Eine wichtige Basis ganzheitlicher Fitness

Allgemeine aerobe Ausdauer: Definition

Allgemeine aerobe Ausdauer: Definition und Bedeutung: Die allgemeine aerobe Ausdauer bezeichnet die Fähigkeit des menschlichen Körpers, unter bestimmten Voraussetzungen genügend Energie für eine gewisse körperliche Belastung bereitzustellen. Doch um den Begriff im Ganzen definieren zu können, müssen erst seine einzelnen Bestandteile geklärt werden.

Allgemeine aerobe Ausdauer: Definition

Im Sport wird zwischen einer allgemeinen und einer lokalen, außerdem einer allgemeinen und einer speziellen Ausdauer unterschieden. „Allgemein“ bedeutet, dass mehr als 15% der Gesamtmuskulatur an der Aktivität beteiligt sind, wohingegen „lokal“ für eine Beteiligung von unter 15% steht. Der Unterschied zwischen „allgemein“ und „speziell“ liegt darin, dass sich eine allgemeine Ausdauer auf das Herz-Kreislauf-System und große Muskelgruppen bezieht, wohingegen die spezielle Ausdauer spezifisch und auf bestimmte Sportarten bezogen ist.

Allgemeine aerobe Ausdauer: Bedeutung von “Allgemein

Ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen aeroben Ausdauer definiert sich über diesen Begriff, der sich vom altgriechischen Wort „aer“ („Luft“) ableitet. In der Sportwissenschaft bezeichnet er Stoffwechselprozesse in Organismen und Zellen, die nur unter Vorhandensein von Sauerstoff ablaufen können. Im Gegensatz dazu stehen anaerobe Prozesse, welche unter Ausschluss von Sauerstoff ablaufen.

Anaerobe Prozesse treten bei kurzzeitigen, intensiven Belastungen auf. Nimmst du beispielsweise an einem 400-Meter-Lauf teil, überschreitest du die Schwelle zum aeroben Bereich nicht. Auch beim Krafttraining im Fitnesscenter oder beim Geräteturnen ist die Belastung durch die vielen Pausen nicht lange und gleichförmig genug, um in den aeroben Bereich zu gelangen. Etwas anderes wären ein Lauf über etliche Kilometer oder eine Radtour über mehrere Stunden.

Jede Zelle des menschlichen Körpers benötigt Energie, um ihre Aufgabe erfüllen zu können. Diese Energie ist in der Zelle gespeichert, allerdings in sehr begrenzter Form. Bei sportlicher Aktivität wird sie freigesetzt und in Bewegung und Wärme umgewandelt. Deshalb wird dir bei Liegestützen, Volleyball und Co. auch warm.

Ist die Energie verbraucht, kommt es im Zellinneren zu einer Resynthese, also einer Wiederherstellung. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: die aerobe und die anaerobe Energiegewinnung.

Bei der aeroben oder oxidativen Energiegewinnung werden Kohlenhydrate oder Fette, die in der Zelle gespeichert sind, vollständig verbrannt. Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein von Sauerstoff. Das Produkt dieser Verbrennung verwendest du, um beispielsweise einen Schritt zu machen oder die Pedale des Fahrrades zu betätigen. Die anaerobe Energiegewinnung erfolgt entweder durch die Spaltung von Phosphaten oder den Abbau von Glukose, welcher aber unvollständig ist und die Bildung von Laktat (Milchsäure) mit sich bringt.

Dem Körper stehen somit insgesamt vier Möglichkeiten offen, Energie zu gewinnen – zwei davon auf aerobe, zwei auf anaerobe Weise. Prinzipiell kann man sagen, dass diese Formen der Energiegewinnung nebeneinander und nicht nacheinander ablaufen, nur das Verhältnis ist jeweils ein anderes. Wenn du eine Runde joggst, befindet sich dein Körper aufgrund der niedrigen Belastungsintensität und der hohen Dauer der Aktivität im aeroben Bereich. Zuerst verbrennen deine Zellen hauptsächlich Kohlenhydrate und nur in sehr geringem Ausmaß Fett. Dieses Verhältnis kehrt sich im Laufe der Zeit bzw. der Belastung mehr und mehr um, bis schließlich nur noch Fett zur Energiegewinnung herangezogen wird. Wie lange die Beanspruchung genau sein muss, um diesen Zustand zu erreichen, ist in der Sportwissenschaft ein heiß diskutiertes Thema. Außerdem ist der Zeitpunkt von Organismus zu Organismus unterschiedlich. Wo die individuellen Grenzen liegen, kann durch spezielle sportmedizinische Tests bestimmt werden.

Allgemeine aerobe Ausdauer: Bedeutung von “Ausdauer”

Der dritte Teil der allgemeinen aeroben Ausdauer setzt sich aus der körperlichen und geistigen Ermüdungswiderstandsfähigkeit und der Regenerationsfähigkeit des Körpers zusammen. Es werden verschiedene Arten der Ausdauer unterschieden, wie zum Beispiel die bereits erwähnte allgemeine, lokale und spezielle Ausdauer. Darüber hinaus gibt es auch eine Einteilung nach der Länge der körperlichen Belastung, nämlich in Kurz-, Mittel- und Langzeitausdauer. In die Kurzzeitausdauer fallen Belastungen von 35 Sekunden bis zwei Minuten, wobei sich der Körper hauptsächlich in der anaeroben Energiegewinnung befindet. Von zwei bis zehn Minuten spricht man von Mittelzeitausdauer im – je nach Sportart – zunehmend aeroben Bereich. Bei der Langzeitausdauer werden vier Stufen unterschieden: Langzeitausdauer I (10-30 Minuten), Langzeitausdauer II (30-90 Minuten), Langzeitausdauer III (90-360 Minuten) und Langzeitausdauer IV (über 360 Minuten). Hier befindet sich der Körper fast ausschließlich im Bereich der aeroben Energiegewinnung.

Die Entwicklung der Ausdauerfähigkeit erfolgt in dafür definierten Trainingsbereichen, welche sich über verschiedene Formeln wie die Borg-Skala oder die Formel zur Bestimmung der maximalen Herzfrequenz festlegen lassen. Für eine genauere Berechnung gibt es sportmedizinische Untersuchungen, die aus Laktatwerten in den Muskelzellen und der Sauerstoffaufnahmefähigkeit des Körpers den idealen Belastungsbereich bestimmen.

Die Verbesserung der Ausdauer bringt eine erhöhte körperliche Leistungsfähigkeit und eine schnellere Regeneration mit sich, außerdem kann die Belastung länger aufrecht erhalten werden ohne zu ermüden. Fehler in der Bewegung werden verringert, was eine Senkung des Verletzungsrisikos zur Folge hat. Auf lange Sicht schützt eine verbesserte Ausdauer das Herz-Kreislauf-System, reduziert Übergewicht und beugt Krankheiten wie Diabetes vor.

WAS BEDEUTET ALSO „ALLGEMEINE AEROBE AUSDAUER“?

Die allgemeine aerobe Ausdauer bezeichnet Ausdauerleistungen, welche mehr als 15% der Gesamtmuskulatur beanspruchen und sich zur Bereitstellung von Energie durch Verbrennung von Kohlenhydraten und Fetten unter Sauerstoffzufuhr in den Zellen auszeichnen.

Insgesamt werden drei Arten unterschieden: Die allgemeine aerobe Kurzzeitausdauer bezeichnet Belastungen im aeroben Bereich über eine Länge von drei bis zehn Minuten. Die Belastungsintensität ist hierbei oft erhöht, sodass ein rein aerob ablaufender Stoffwechsel oft nicht genügt und durch anaerobe Prozesse ergänzt werden muss. Dasselbe gilt für die allgemeine aerobe Mittelzeitausdauer, welche für eine Belastungsdauer von zehn bis 30 Minuten steht, allerdings sind hier die anaeroben Stoffwechselanteile wesentlich geringer. Abschließend ist die allgemeine aerobe Langzeitausdauer zu nennen, die bei Belastungen über 30 Minuten auftritt und so gut wie keine anaeroben Stoffwechselprozesse mehr beinhaltet.

Bei dieser Erklärung fällt auf, dass der anaerobe Stoffwechsel auch bei der aeroben Ausdauer immer eine gewisse Rolle spielt. Dies unterscheidet die allgemein aerobe Ausdauer von der Grundlagenausdauer, die wirklich zu 100% im aeroben Bereich abläuft. Willst du deine körperliche Leistungsfähigkeit verbessern, solltest du das Training der allgemeinen aeroben Ausdauer auf jeden Fall in dein Programm aufnehmen.

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2 Kommentare zu „Allgemeine aerobe Ausdauer: Definition“

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