Prokrastination

Aufschieberitis bekämpfen: Prokrastination Hilfe

Aufschieberitis bekämpfen: Prokrastination steht für das Aufschieben von Tätigkeiten, Aktivitäten und Handlungen. Der Betroffene weiß dennoch oft, dass es gut für ihn wäre, diese Dinge zu tun. Erfahre in diesem Beitrag, was du gezielt machen kannst, um die Aufschieberitis bekämpfen zu können. Wo liegt die Schwelle, ab der man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte?

Aufschieberitis bekämpfen: Prokrastination Hilfe

Jeder von uns hat es schon mal am eigenen Leib erfahren: Wir müssten unbedingt etwas erledigen, von dem wir wissen, dass uns das Ergebnis gut tut oder gar wichtig ist. Typische Beispiele sind die Einkommenssteuererklärung, das Kündigungsschreiben für einen Mobilfunkvertrag, die regelmäßige sportliche Aktivität, Fenster putzen: Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Aber warum um alles in der Welt sind wir denn manchmal so faul? Warum kommen wir oft nicht aus dem Quark? Was kann ich gezielt tun, um meine Tatkraft zu erhöhen. Zu diesem Zweck schauen wir uns zunächst einmal den Begriff Prokrastination an.

Aufschieberitis bekämpfen: Prokrastination Definition

Prokrastination kommt aus dem lateinischen. Die erste Silbe ‘pro’ heisst übersetzt ‘für’, die zweite Silbe ‘kras’ kommt von dem Wort ‘cras’ und steht für ‘morgen’. Wörtlich übersetzt heisst ‘pro cras’ also  ‘für morgen’. Frei übersetzt könnte man auch sagen ‘Aufschub oder Aufschieben’.  Diese Begriffe sind für die meisten Menschen negativ behaftet. Viele setzen es gleich mit dem Begriff Faulheit. Und wer möchte schon als faul bezeichnet werden? Dies wird in der Gesellschaft nämlich oft als schlechte Angewohnheit angesehen.
Dabei leiden mittlerweile fast 20% in Deutschland unter der Aufschieberitis. Kritisch wird es dann, wenn sich dies zu einem chronischen Zustand verändert. Ein wahrer Teufelskreis kann dann entstehen und die Lebensqualität kann enorm darunter leiden. In einem solchen extremen Fall ist sicherlich eine Therapie angebracht, die unter professioneller Hilfe stattfinden sollte. Erstaunlich ist, dass besonders Studenten sehr häufig unter Prokrastination leiden. Dies hat oft damit zu tun, dass ein Ortswechsel aus der heimischen elterlichen Wohnunng in die eigene Bude notwendig wurde. Vieles dessen, was zuhause von den Eltern erledigt wurde, steht dann plötzlich auf dem eigenen Aktivitätenplan. Hotel ‘Mama und Papa’ war da natürlich viel angenehmer und einfacher.

Aufschieberitis bekämpfen: Was kannst du tun?
Der Mensch ist ein Wesen der Gewohnheit. Dies gilt nicht nur für positive Tugenden, sondern auch negative Verhaltensmuster. Damit scheint klar zu sein, dass wir unsere Gewohnheiten ändern müssen, um dem Teufelskreis des Aufschubs zu entfliehen. Du solltest es dir zur Angewohnheit machen, Aufgaben und Tätigkeiten sofort zu beginnen. Also nicht vorher noch die E-Mails lesen, Facebook checken oder noch einen Kaffee trinken: Nein, starte sofort! Je länger du wartest, desto geringer wird die Chance, dass du die geplanten Tätigkeiten tatsächlich umsetzt. Nach drei Tagen ist die Wahrscheinlichkeit auf weit unter 5% gesunken.

Aufschieberitis bekämpfen: Starke Worte verwenden
Wenn du dir immer wieder sagst und vorstellst, wie schlimm eine bestimmte Tätigkeit ist, dann darfst du dich nicht wundern, wenn dein Unterbewusstsein diesen Befehl auch befolgt. Nutze stattdessen die Macht der großen und starken Worte. Sage immer wieder zu dir, dass dies eine tolle Tätigkeit ist und dass du durch dein Zutun ein tolles Ergebnis erzielen kannst. Dies wird nicht nur dich, sondern auch deinen Chef (Freund/in, Eltern etc.) zufrieden und glücklich machen.
Arbeite auf ein Ziel hin. Löse die an dich gestellten Aufgaben so schnell, aber so gründlich wie möglich (= Effizienz). Gestalte aktiv, löse Probleme, werde kreativ. Sortiere die Aktivitäten des Tages: Erstelle eine To do Liste! Die schwierigsten, wichtigsten oder unangenehmsten Aufgaben legst du ganz nach vorne. Ich nenne es immer “Big Points first”. Alles was nach den schweren Brocken folgt, wird dir dann sehr leicht fallen. Zerlege große Aufgaben in Teilaufgaben. Arbeite diese dann Stück für Stück ab (Babysteps). Das sorgt nicht nur für einen besseren Überblick, sondern auch dafür, dass du viele kleine Teilerfolge erzielst. Klopf dir bei Erfolgen oder auch Teilerfolgen einfach mal auf die Schulter. Viel zu oft übersehen wir, was wir bereits erreicht haben und können dies gar nicht richtig geniessen.

Aufschieberitis bekämpfen: Deinen persönlichen Rhythmus finden
Versuche auch deinen persönlichen Rhythmus des Tages einzubeziehen. Wenn du eine Nachteule bist, kann es Sinn machen, bestimmte Dinge auch genau zu dieser Zeit zu erledigen. Oder du stehst morgens gerne früh auf und bist sofort frisch? Dann werde genau dann aktiv. Jeder Mensch ist ein Individuum (genetisch verursacht). Schaffe dir die Umgebung die notwendig ist, um bestimmte Dinge zu erledigen. Wenn du Papierkram zu erledigen hast, dann solltest du über einen gut ausgeleuchteten Schreibtischplatz verfügen, der alle Utensilien beinhaltet. Lass dich nicht ablenken und sage deinem Umfeld auch klipp und klar, dass du jetzt genau diesen Papierkram erledigen möchtest und nicht gestört werden willst. Sei fokussiert. Teile deine dir für die Aufgabe zur Verfügung stehende Zeit ein und produziere überschaubare Zeitblöcke. Fange frühzeitig mit der Tätigkeit an. Wenn du einen bestimmten Zeitpunkt für die Erledigung zur Verfügung hast, versuche früher fertig zu sein, damit du noch Pufferzeiten einkalkulieren kannst.
Bleibe in Kontakt mit deiner Umwelt. Binde auch deinen Partner/in, Freund/in oder Familie mit ein. Versuche diese auf deine Seite zu bringen, damit sie dich im Zweifel auch noch einmal zusätzlich motivieren können. Wenn du die Möglichkeit hast, such dir einen oder mehrere Gleichgesinnte. Wenn du in einer Laufgruppe aktiv bist, ist es deutlich schwerer nicht zum vereinbarten Lauf zu erscheinen, als wenn du  alleine unterwegs bist. Dies erzeugt einen moderaten und positiven Druck.

Aufschieberitis bekämpfen: Die Realität aber nicht aus den Augen verlieren
Wenn allerdings wirklich etwas wichtiger ist, als die geplante Aufgabe, dann akzeptiere auch das. Wichtig ist, dass es sich nicht um eine Ausrede handelt, sondern wichtige Umstände dafür verantwortlich sind. Kreiere einen neuen Schlachtplan und setze dir einen neuen Termin für die ursprünglich geplante Aufgabe. Wenn du die Tätigkeit begonnen hast, plane dennoch gezielt Pausen ein! Keine gute Idee ist es, permanent abgelenkt zu sein (E-mail, Facebook, Youtube, Fernsehen). Mache lieber jede Stunde eine gezielte Pause von einigen Minuten. Am besten eignen sich dazu Bewegungspausen (aktive Pausen). Am Ende wirst du dir voller Stolz auf die Schulter klopfen und feststellen, dass Prokrastination dein Leben nicht mehr bestimmt. Aufschieberitis bekämpfen gehört ab sofort zu deinen Lebensgewohnheiten. Vielleicht möchtest du diese Lebensgewohnheit auch im Hinblick auf deine Fitness-Ziele anwenden!

2 Kommentare zu „Aufschieberitis bekämpfen: Prokrastination Hilfe“

  1. Ja, irgendwie kenne ich das gut. Wichtige Dinge werden in letzter Minute erledigt. Und jedes mal hat man den Vorsatz, beim nächsten mal früher anzufangen.
    Mit den Tipps hier kann man das Thema jetzt in Angriff nehmen.
    Gruß
    Christian

    1. Hey Christian, du hast Recht: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, auch bei der Planung seiner Aktivitäten. Manchmal ist es gar nicht so einfach, aus den nicht gewünschten Gewohnheitsmustern auszubrechen!
      Gruß Alex

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