Was ist wichtiger? Bewegung oder Ernährung? Oder ist es nicht doch am sinnvollsten, wenn du beides harmonisch in deinen Alltag integrierst? Und wenn ja, wie kannst du das bewerkstelligen?
Was ist wichtiger: Bewegung oder Ernährung?
Viele Menschen nehmen sich vor, ihre Gesundheit zu verbessern. Vielleicht hast auch Du schon einmal oder mehrmals den Entschluss gefasst, Körperfett zu verlieren, Deine Muskulatur zu kräftigen oder die Leistungsfähigkeit Deines Körpers zu verbessern. Der erste Schritt, der oftmals in den Sinn kommt, ist mehr Sport. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Fitness-Industrie boomt und die Fitness-Discounter enorme Mitgliederzuwächse vorweisen können. Gleichzeitig bleiben viele Studiobesucher aber bereits nach wenigen Monaten dem Training fern. Grund ist häufig, dass die Erfolge ausbleiben, was wiederum an einer falschen Ernährung liegt. Daher stellt sich die Frage: Bewegung oder Ernährung, was ist wichtiger?
Welche Wirkungen hat Sport?
Sport ist ohne Zweifel ein wichtiges Thema und sollte für eine gesunde Lebensweise nicht außer Acht gelassen werden. Für die Effekte kommt es stark darauf an, welche Sportart Du betreibst. Ausdauertraining wird beispielsweise dafür sogen, dass dein Herz-Kreislauf-System ökonomischer arbeitet. Klassisches Krafttraining kann deine Gelenke stärken, für eine höhere Knochendichte sorgen und Deine Muskulatur zum Wachstum anregen.
Es handelt sich hierbei sicherlich um wichtige Effekte, diese können aber nur ohne Einschränkungen ablaufen, wenn die Ernährung stimmt. Es muss also nicht “Bewegung oder Ernährung” heißen, sondern vielmehr “Bewegung und Ernährung”. Verdeutlicht werden soll dies an den beiden Beispielen des Muskelaufbaus und des Körperfettverlusts.
Aufbauen und Abnehmen
Muskelaufbau, auch Bodybuilding genannt, benötigt zwingend ausreichend starke Reize durch das Training. Wenn Du möchtest, dass Deine Muskulatur optisch sichtbar wächst, musst Du schwere Gewichte bewegen, um Deinen Körper zu einer Anpassungsreaktion zu drängen. Die Muskulatur besteht zu einem großen Anteil an Proteinen. Damit Deine Muskeln also aufgebaut werden können, müssen diese Proteine mit der Nahrung zugenommen werden. Gleichzeitig muss aber auch ein Energieüberschuss herrschen. Dein Körper wird nämlich in erster Linie die alltäglichen Funktionen mit Energie versorgen und erst bei einem Überschuss Energie für den Muskelaufbau verwenden. Hier lautet die Antwort auf die Frage „Bewegung oder Ernährung“ also eindeutig: Beides.
Ähnlich verhält es sich beim Abnehmen. Wenn Du abnehmen möchtest, ist die Ernährung der entscheidende Ansatzpunkt. Erst, wenn ein Kaloriendefizit herrscht, Du also weniger Energie zuführst als Du verbrauchst, greift der Körper auf die Fettreserven zurück. Hier helfen auch keine ausgeklügelten Trainingssysteme, wenn die Grundvoraussetzung des Kaloriendefizits nicht vorhanden ist. Es gilt somit auch hier: Bewegung oder Ernährung? Beides.
Ist Sport also unnötig?
Nachdem die Bedeutung der Ernährung unterstrichen wurde, könntest Du denken, dass Sport zweitrangig sei. Grundsätzlich solltest Du gerade beim Abnehmen unbedingt die Ernährung anpassen. Wenn der Sport dann nicht immer optimal in Deinen Alltag eingebunden werden kann, ist dies nicht dramatisch. Allerdings solltest Du den Sport keineswegs vernachlässigen. Ein Kaloriendefizit lässt sich nicht nur durch die Nahrung erreichen. Auch der Kalorienverbrauch beim Sport muss in die Rechnung mit einfließen.
Du kannst also tendenziell mehr essen, je mehr Sport Du treibst. Vor allem wenn das Kaloriendefizit wächst, kann Sport eine große Hilfe sein, um dennoch nicht Hunger leiden zu müssen. Nicht zuletzt kannst Du je nach Sportart auch dafür sorgen, dass Dein Körper anteilsmäßig mehr Fett verbrennt. Es handelt sich hierbei zwar nur um Feinheiten, die erst zum Ende Deines Gewichtsverlusts entscheidend werden können, aber es sind dennoch wichtige Faktoren. Es ist also ratsam, dass Du Dich nicht zwischen Bewegung oder Ernährung entscheidest, sondern beiden Punkten große Aufmerksamkeit schenkst.
Diäten sind der falsche Weg
Grundsätzlich bezeichnet der Begriff „Diät“ lediglich eine besondere Ernährungsweise und ist daher nicht direkt zu kritisieren. Allerdings wird er mittlerweile mit zahlreichen Methoden in Verbindung gebracht, bei denen nur eine stark begrenzte Auswahl an Lebensmitteln erlaubt ist oder beispielsweise Kohlenhydrate komplett gestrichen werden. Solche Diäten sind definitiv der falsche Weg für langfristige Erfolge. Oftmals versprechen die Urheber dieser Diäten erstaunliche Erfolge in kurzer Zeit. Diese Erfolge stellen sich durch Wasserverluste und drastische Kaloriendefizite ein. Schnell wird sich Dein Körper auf diesen extremen Zustand einstellen und in einen Sparmodus umschalten. Die Abnahme bleibt plötzlich stehen und sobald Du wieder mehr isst, setzt der Körper schnell neues Körperfett an.
Ein moderates Kaloriendefizit von anfangs etwa 300 – 500 kcal ist ein guter Start. Kombiniere dieses Defizit mit einer ausgewogenen sowie gesunden Ernährung und Dein Körper wird mit allen erforderlichen Nährstoffen versorgt. Gleichzeitig vermeidet die richtige Lebensmittelauswahl Hungergefühle oder Heißhungerattacken. Wenn Du diese Basis mit regelmäßigem Sport unterstützt, befindest Du Dich auf dem richtigen Weg. Du kannst so dauerhaft abnehmen und musst Dich nicht um den Jojo-Effekt sorgen. Nicht zu vernachlässigen ist in diesem Zusammenhang auch, dass gerade Krafttraining dafür sorgt, dass Dein Körper durch den Kalorienmangel keine Muskelmasse abbaut. Dein Körper bleibt also in Form. Eine gesunde Gewichtsabnahme liegt übrigen bei bis zu 500 g pro Woche. Du siehst also, dass Du Dich zwischen Bewegung oder Ernährung entscheiden solltest, sondern im Idealfall beide Punkte in Deinen Alltag integrierst.
Fazit
Bewegung oder Ernährung? Dies ist die falsche Frage. Für nahezu alle körperlichen Zielsetzungen und vor allem für das Abnehmen müssen die beiden Punkte sinnvoll kombiniert werden. Verzichte auf Wunder versprechende Diäten und ernähre Dich ausgewogen. Mit einem moderaten Kaloriendefizit und regelmäßigem Sport wirst du kontrolliert abnehmen und Dein neues Gewicht dauerhaft halten können.