Laktoseintoleranz: Das sind die typischen Symptome! Laktoseintoleranz ist keine seltene Unverträglichkeit. Viele Menschen leiden unter einer mehr oder weniger starken Ausprägung und reagieren empfindlich auf den Kontakt mit Milchzucker.
Sie können entweder nur sehr kleine Mengen oder gar keine Milchprodukte mehr essen und müssen auf laktosefreie Alternativen ausweichen, die es inzwischen glücklicherweise in jedem Supermarkt gibt. Doch was ist mit dir – leidest du an Symptomen der Laktoseintoleranz? Wenn nach dem Genuss von Milchprodukten diese Beschwerden auftreten, solltest du deinen Hausarzt aufsuchen und dich darauf testen lassen.
Laktoseintoleranz Symptome:
Völlegefühl, Bauchschmerzen – wenn der Magen-Darm-Trakt protestiert
Laktose kommt zuerst im Magen-Darm-Trakt an und verursacht dort auch die ersten spürbaren Symptome. Charakteristisch für Laktoseintoleranz ist ein Völlegefühl kurz nach dem Verzehr von Laktose in ausreichender Menge. Es kann auch zu Bauchschmerzen und Blähungen kommen. Typisch sind auch Bauchkrämpfe, die aber meistens erst nach leichten bis mittleren Bauchschmerzen auftreten. Wenn es zu Bauchkrämpfen kommt, dann sind Durchfälle nicht mehr weit entfernt. Sie treten plötzlich und schnell auf und sind wässrig. Seltener passiert das Gegenteil und es kommt zu unangenehmen, schmerzhaften Verstopfungen. Laktoseintoleranz kann auch mit Übelkeit und Erbrechen verbunden sein, die meisten Betroffenen kennen aber eher Durchfall. Diese beiden Möglichkeiten hat der Körper, um Laktose schnell wieder loszuwerden, und genau das will er, wenn er sie im Stoffwechsel vorfindet.
Nährstoffmangel bei sekundärer Laktoseintoleranz
Ein Sonderfall ist die sekundäre Laktoseintoleranz. Sie entsteht dann, wenn der Darm vorgeschädigt ist, beispielsweise durch Infektionen. Diese reduzieren das Vorkommen des Enzyms Laktase, welches Milchzucker spaltet und für uns Menschen verdaulich macht. Wenn dein Darm zu wenig Laktase zur Verfügung hat, kann er Laktose auch nicht mehr verdauen und es entsteht eine Intoleranz. Sie hat die gleichen Symptome wie die primäre Form dieser Unverträglichkeit – mit einer Ausnahme. Es kommt langfristig zum Nährstoffmangel, der beinahe jeden Nährstoff betreffen kann. Denn die geschädigte Darmflora kann jetzt auch viele andere lebenswichtige Nährstoffe nicht mehr spalten und sie werden somit unverdaut wieder ausgeschieden. Meistens bildet sich der Nährstoffmangel wieder zurück, sobald die Darmflora wieder hergestellt ist. Das kann der Arzt medikamentös unterstützen. Danach kannst du auch wieder Laktose essen, ohne Symptome zu entwickeln.
Leichte und schwere Intoleranzen
Die Laktoseintoleranz ist nicht selten und tritt bei vielen Menschen lediglich in so leichter Form auf, dass sie sie nicht als Problem erkennen. Die schweren Fälle landen meistens schnell beim Arzt, denn wer sich immer wieder übergeben muss, Bauchkrämpfe und Durchfall erleidet, lässt das irgendwann untersuchen. In leichten Fällen leben die Betroffenen aber oft jahrelang damit, ohne darauf zu kommen, dass sie möglicherweise laktoseintolerant sind. Du könntest ein solcher Fall sein, wenn du feststellst, dass dir nach dem Essen regelmäßig übel wird oder es zu Bauchweh oder verstärkten Darmgeräuschen kommt. Vielleicht leidest du ab und zu unter wässrigem Durchfall, der ebenfalls bald nach dem Essen auftritt. Leichte Fälle reagieren bei geringen Mengen Laktose meistens noch gar nicht oder nur mit leichten, sehr unspezifischen Symptomen wie leichtem Bauchweh. Damit bei dir Durchfall oder Bauchkrämpfe auftreten, müsstest du schon eine reichhaltige Sahnesauce und danach eine milchhaltige Süßspeise essen, also größere Mengen Laktose. Dennoch handelt es sich um eine Unverträglichkeit und die Symptome lassen sich vermeiden.
Tipp: Laktose weglassen, was passiert?
Wenn du häufiger unter Blähungen, Völlegefühl nach dem Essen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen leidest, solltest du versuchen, laktosehaltige Lebensmittel für eine Weile wegzulassen. Probiere es zunächst für eine Woche aus. Der Stoffwechsel wird ein paar Tage brauchen, um sich vom ständigen Kontakt mit Laktose zu erholen und Reste davon auszuscheiden. Du solltest nach ein paar Tagen aber bemerken, dass die Symptome einer Intoleranz besser werden oder ganz verschwinden. Wenn das nicht passiert und du immer noch unter typischen Symptomen der Unverträglichkeit leidest, dann kann das zwei Gründe haben. Entweder reagierst du nicht nur auf Laktose, sondern gleichzeitig auch auf andere Lebensmittel empfindlich und dein Körper wird immer noch mit diesen Stoffen konfrontiert. Oder du bist tatsächlich nicht laktoseintolerant und isst das Lebensmittel, gegen das du wirklich unverträglich bist, immer noch.
Was tun bei Symptomen der Laktoseintoleranz?
Wenn akute Symptome der Laktoseintoleranz auftreten, bleibt dir nichts anderes übrig, als sie auszuhalten und dich in der Nähe der Toilette aufzuhalten, bis sie wieder abklingen. Die gute Neuigkeit ist, dass der Stoffwechsel sich schnell wieder beruhigt, wenn er die Laktose ausgeschieden hat. Wenn du allerdings tatsächlich laktoseintolerant bist, wirst du immer wieder die gleichen Beschwerden erleben, wenn du Laktose zu dir nimmst. Auch bei leichten Formen wird empfohlen, laktosehaltige Lebensmittel zu meiden – denn dann kann dir auch nichts mehr passieren. Stattdessen empfehlen sich laktosefreie Alternativen, die es mittlerweile in großer Auswahl im Supermarkt gibt. Milch, Käse, Joghurt – das alles ist auch laktosefrei zu bekommen. Im Coffeeshop kannst du den Kaffee mit Sojamilch oder einer anderen laktosefreien Alternative bestellen. Für den Fall, dass sich der Kontakt mit Laktose nicht vermeiden lässt, gibt es Tabletten, die die Laktose etwas neutralisieren und damit Symptome verhindern oder sie zumindest abschwächen. Besser ist aber der Verzicht, denn die Unverträglichkeit besteht trotz Tabletten.
Gibt es seltene und unspezifische Symptome der Laktoseintoleranz?
Wie bei jeder Erkrankung kann eine Laktoseintoleranz auch unspezifische und eher seltene Symptome hervorrufen. Im Vordergrund stehen bei allen Betroffenen die Symptome des Verdauungstraktes, die unterschiedlich stark auftreten. Zu den unspezifischen Symptomen gehören Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrasen, Konzentrationsstörungen und eine sich langfristig entwickelnde Abgeschlagenheit. Dadurch fühlst du dich, als stündest du ständig kurz vor einer Erkältung. Es kann auch zu Kreislaufproblemen kommen, die typischerweise dann auftreten, wenn es zu Durchfall oder Erbrechen kommt. Je stärker der Körper reagiert und versucht, die aufgenommene Laktose wieder loszuwerden, desto eher kann der Kreislauf in Mitleidenschaft gezogen werden.
Dieses Symptom tritt häufiger bei Menschen auf, die bereits vorher einen schwachen Kreislauf hatten oder untergewichtig sind. In seltenen Fällen von schwerem Erbrechen und Durchfall kann es zu einer kurzzeitigen Dehydration kommen, da beides dem Körper sehr viel Flüssigkeit abverlangt. Allerdings lässt sich die Dehydration durch ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit danach schnell wieder regulieren und ist meistens nicht gefährlich. Eine weitere Folge kann die Schwächung der Darmflora durch häufiges Erbrechen oder Durchfall sein, sodass auch andere Nährstoffe nicht mehr aufgenommen werden können – ähnlich wie der Nährstoffmangel bei sekundärer Laktoseintoleranz. Dieses Problem tritt aber meist nur in sehr schweren Fällen oder dann auf, wenn die Darmflora vorher schon in ihrer Funktion beeinträchtigt war.
Guten Tag, ich vermute schon längst laktoseintolerant zu sein und ich habe mich in manchen der in dem Beitrag genannten Symptomen wiedererkannt. Ich leide auch unter Bauchkrämpfe aber nur manchmal, deswegen war ich für dieses Problem noch nicht beim Arzt. Ich habe Angst, mehrere Unverträglichkeiten zu haben, weil ich nicht genau feststellen kann nach welchem Lebensmittel ich die Krämpfe bekomme. Soll ich eine gastroenterologische Untersuchung machen? Gibt es ein allgemeines Test für Unverträglichkeiten?