Rauchen und Sport

Rauchen und Sport machen: Passt das zusammen?

Rauchen und Sport machen gehört doch eigentlich nicht zusammen! Aber warum ist das so? Und gibt es auch Ausnahmen? Welche Auswirkungen hat  Nikotin auf den Körper?

Rauchen und Sport machen: Eine Überraschung zuerst

Rund 15% der Spitzensportler benutzen Nikotin, um ihre Leistung zu steigern. Das haben Forscher aus Lausanne 2011 festgestellt. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) prüft sogar, ob Nikotin auf ihre Dopingliste gehört. Das ist erst mal überraschend und wirft die Frage auf, ob Rauchen und Sport zusammenpassen.
Bevor sich jetzt alle Raucher bestätigt fühlen und die Fitness- und Sportbegeisterten unter Euch anfangen zu rauchen, kommen hier ein paar Fakten zu dem Thema!

Die Auswirkungen von Rauchen und Sport

Rauchen schadet dem Körper auf vielfache Weise. Von den rund 4800 Chemikalien, die beim rauchen einer Zigarette freigesetzt werden, sind mindestens 250 giftig oder krebserregend. Durch einige dieser Stoffe lässt Deine Leistung beim Sport nach.
So zeigte sich bei einer norwegischen Studie mit jugendlichen Sportlern, dass sich die Lungenfunktion bei den Nichtrauchern durch das Training stetig steigerte, während sie bei den Rauchern stagnierte. Zusätzlich verengen sich durch das Rauchen die Gefäße, was zu einer schlechteren Durchblutung führt. Das beeinträchtigt deine Möglichkeiten, Spitzenwerte beim Sport zu erreichen. Der Ruhepuls eines Rauchers ist erhöht, so dass der Körper ohnehin schneller an seine Grenzen gerät. Wenn dann noch das Herz stärker pumpen muss um die Muskeln zu durchbluten, ist klar, dass du als Raucher schneller fertig bist.
Neben solchen Langzeitwirkungen ist Rauchen aber auch kurzfristig schlecht für Deine Fitness. Das liegt vor allem am Kohlenmonoxid, das mit jedem Zug inhaliert wird. Dieser Stoff wird vom Hämoglobin im Blut bis zu 300 mal leichter gebunden als Sauerstoff. Die Sauerstoffaufnahme wird somit gehemmt, weil der Platz jetzt durch das Kohlenmonoxid besetzt ist. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit des Körpers geschwächt. Das ist noch einen Tag nach der letzten Zigarette so. Viel schlimmer ist, dass es bei extremer Belastung sogar zu einer Sauerstoff-Unterversorgung von wichtigen Organen kommen kann. Dann kann die Kombination von Rauchen und Sport zur echten Gefahr für dich werden.
Warum nutzen aber so viele Profisportler Nikotin? An den Auswirkungen auf ihre Fitness liegt es nicht, die sind durchgehend negativ. Nikotin setzt die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin frei. Das wirkt stimulierend und löst Glücksgefühle aus. Es ist diese aufputschende Wirkung, die so interessant für die Sportler ist. Deshalb ist der Konsum von Nikotin besonders unter denjenigen Profis verbreitet, die für ihren Sport eine schnelle Reaktionsfähigkeit brauchen, wie Footballspieler, Ringer oder Bobfahrer. Aber auch diese Sportler beweisen nicht, dass Rauchen und Sport gut zusammen passen. Die Athleten benutzen meistens irgendwelche Nikotin-Präparate und vermeiden die ganzen Giftstoffe einer Zigarette.
Aber Nikotin ist selbst schon ein Nervengift, das in kurzer Zeit abhängig macht. Die anregende Wirkung lässt schnell nach. Dann kommt es zu dem Kreislauf, der die körperliche Sucht hauptsächlich ausmacht: Die kurzfristigen Glücksgefühle, die das Nikotin auslöst, überdecken nur die Stresssymptome, wie verengte Blutgefäße, erhöhten Blutdruck und den höheren Puls, die es auslöst. Jetzt geht der Schmacht nach der nächsten Zigarette los, um den Stress zu betäuben – dein Körper wird süchtig. Du siehst: Das entspannende Gefühl einer Zigarette ist eine Mogelpackung. Es überdeckt nur kurzfristig die Wirkungen des Rauchens, die deine sportlichen Leistungen dauerhaft schwächen.

Rauchfrei durch Sport
Eins ist also klar: Rauchen und Sport machen passen nicht zusammen. Aber Sport kann dir helfen, wenn du mit dem Rauchen aufhören willst. Bei einer australischen Studie hörten 80% der Probanden dauerhaft mit dem Rauchen auf, wenn sie gleichzeitig anfingen zu joggen. Das ist eine richtig gute Quote. Die körperliche Sucht hält beim Rauchen ohnehin nur zwei bis vier Tage an und wird durch die Glücksgefühle, die Sport auslöst, schnell unwichtig. Die meisten Leute können den Glimmstengeln wegen der psychischen Abhängigkeit nicht widerstehen. Klar ist: Rauchen ist gesellig und gilt als entspannend. Aber gemeinsam mit Anderen Sport zu treiben, ist sicher geselliger, als gemeinsam fünf Minuten gemeinsam in der Kälte zu stehen und eine Zigarette zu rauchen.
Das wichtigste Argument zum für die Sportbegeisterten zum Schluss: Die US-Gesundheitsbehörde hat in einer Studie festgestellt, dass Jugendliche, die Rauchen und Sport treiben, doppelt so viel spucken, wie Nichtraucher.

1 Kommentar zu „Rauchen und Sport machen: Passt das zusammen?“

  1. Sehr schöner Beitrag!
    Bei einigen meiner Kollegen konnte ich beobachten, dass wenn sie kurz vor dem Training eine rauchten, sie im Training weniger Kondition hatten.
    Ich würde also jedem Abraten direkt vor, während oder nach dem Training eine zu rauchen!
    Am besten ganz damit aufhören! 😉
    Beste Grüße,
    Peter

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