Tipps für Sport bei Kälte und Nässe
Kälte und Nässe sind keine Gründe, um den Sport im Freien ausfallen zu lassen. Vielmehr bietet die ungemütliche Jahreszeit einige Vorteile für diejenigen, die beim Nordic-Walking, Laufen oder Radfahren abnehmen wollen. Der Organismus muss nämlich mehr Energie aufwenden als im Sommer, um den Körper warm zu halten. Dadurch verbrennt er mehr Kalorien, die Pfunde auf der Waage purzeln schneller. Bevor du dich in die Sportschuhe begibst, solltest du allerdings einige Vorsorgemaßnahmen treffen.
Die richtige Sportart wählen
Grundsätzlich lässt sich im Sommer beinahe jeder Sport im Freien ausführen. Denkbar sind beispielsweise das Joggen, Skateboarden oder Yoga. Doch für letztere Sportart legst du die Matte bei Kälte und Nässe lieber drinnen aus. Da du für die meisten Übungen viel Bewegungsfreiraum benötigst, trägst du eine lockere und leichte Sportkleidung, die für den längeren Aufenthalt im Freien nicht geeignet ist.
Es sei denn, du bist ordentlich in Bewegung, was beim Yoga eher selten der Fall ist. So würdest du unterkühlen. Wähle die Sportart außerdem abhängig von der Beschaffenheit des Untergrundes aus. Ist er rutschig, weil du beispielsweise auf nassem Laub oder auf Eis unterwegs bist, vermeide abrupte Drehungen. Du könntest ausgleiten.
Die passende Kleidung wählen
Bei Nässe und Kälte benötigst du eine Sportkleidung, die dich wärmt und dennoch eine gute Atmungsaktivität bietet. Diese Eigenschaften erfüllt sogenannte Funktionskleidung. Sie besteht aus einem Material, das vor dem Überhitzen schützt und gleichzeitig Feuchtigkeit zuverlässig nach außen transportiert.
So vermeidest du einen Schweißfilm auf der Haut, der das Risiko birgt, dass du dich erkältest. Sporthosen für Kälte und Nässe besitzen lange Beine und sind eventuell von innen angeraut. Wenngleich sie locker sitzen, sind die Bündchen so gestaltet, dass der Wind nicht durch sie eindringen kann. Sportjacken für die nasskalte Jahreszeit sind etwas länger geschnitten und mit langen Ärmeln ausgestattet, bei denen sich die Bündchen individuell verstellen lassen.
Auch sie sollen verhindern, dass der Wind in sie hineinpfeift und du frierst. Vergiss bei der Auswahl der Sportbekleidung auch nicht einen Schutz für den Hals sowie Mütze und Handschuhe. Über den Kopf verlierst du viel Wärme. Und mit kalten Händen trainiert es sich unangenehm.
Sicheres Schuhzeug wählen
Bei Nässe besteht die Gefahr, dass deine Füße während des Trainings nass werden. Entscheide dich für Sportschuhe, deren Außenmaterial Wasser abweist, beispielsweise für eine Goretex-Ausstattung. Sie dürfen etwas mehr Gewicht aufweisen als die Modelle für den Sommer, denn sie müssen deinen Füßen ausreichend Stabilität bieten. Die Sohlen benötigen einen guten Grip, damit du beim Sport nicht wegrutschst und dich verletzt.
Sportbekleidung wählen, die zur Sicherheit beiträgt
Weiterhin achtest du beim Kauf deiner Sportbekleidung darauf, dass sie mit Reflektoren beziehungsweise Leuchtstreifen ausgestattet ist. Denn Nässe und Kälte sorgen dafür, dass es morgens später hell wird und dass am Abend die Dunkelheit schneller hereinbricht. Du wirst deinen Sport eventuell auf weniger gut ausgeleuchteten Wegen betreiben. Andere Verkehrsteilnehmer sollten dich dennoch frühzeitig sehen. Die spezielle Ausstattung deiner Sportbekleidung hilft dabei. Zusätzlich kannst du eine Stirnlampe oder eine Taschenlampe mitführen.
Nach dem Zwiebelprinzip kleiden
Grundsätzlich bietet das Ankleiden nach dem Zwiebelprinzip den Vorteil, dass sich zwischen den verschiedenen Lagen von Kleidung Luftschichten bilden. Sie wirken wie eine Isolierung und schützen dich vor Kälte. Damit die Atmungsaktivität erhalten bleibt, müssen alle Lagen funktionell ausgestattet sein, auch die Unterwäsche.
Die obere Schicht sollte zudem mit einer wasserabweisenden Beschichtung ausgestattet sein. Falls es dir beim Training zu warm wird, entledigst du dich von einer Kleidungs-Schicht. Achte aber darauf, dass du zuvor nicht zu sehr ins Schwitzen gekommen bist. Sonst holst du dir einen Schnupfen, wenn du deine Sachen teilweise ablegst.
Bei Nässe und Kälte den Körper gut aufwärmen
Bevor du mit dem Sport beginnst, wärmst du deinen Körper gut auf. Auch wenn dies etwas Zeit kostet, verzichtest du nicht auf ein paar Dehnungsübungen. Sie sorgen für die Elastizität von Sehnen und Bändern. Außerdem läufst du einige Minuten auf der Stelle oder springst Seil. Dabei bringst du deinen Kreislauf in Schwung.
Dein Organismus verkraftet die Doppelbelastung durch den Sport und das nasskalte Wetter leichter und deine Trainingsleistung ist von Anfang an zufriedenstellend. Falls es dich jedoch gleich ins Freie treibt, dann gönne dir eine längere Einlauf-Phase.
Beim Sport nicht übertreiben
Das Level deiner Trainingsleistung aus dem Sommer kannst du trotz des regelmäßigen Sports in der nasskalten Jahreszeit möglicherweise nicht halten. Mach dir nichts draus. Das kann zum einen an dem höheren Gewicht deiner Ausrüstung liegen. Zum anderen strengt das Trainieren im Freien im Winter mehr an. Du musst nämlich besonders auf den Weg achten. Die Gefahr für Sportunfälle ist wesentlich höher. Anstatt dich zu überfordern, achte auf die Signale deines Körpers.
Sobald du zu sehr aus der Puste bist, beendest du das Training. Ebenso bei einem Sportunfall. Als Erste-Hilfe-Maßnahme bei Muskel-, Sehnen- oder Bänder-Verletzungen orientiere dich an der PECH-Regel. Pausiere, lagere den betroffenen Körperteil hoch, übe eventuell einen leichten Druck auf ihn aus und kühle ihn. Hilft dies nicht, suchst du einen Facharzt auf, um Folgeschäden zu vermeiden. Steige anschließend langsam wieder ins Training ein.
Bei einer Erkältung auf Sport verzichten
Nässe und Kälte führen häufig zu einer Erkältung. Wenn sie dich erwischt, verzichtest du auf das Training. Sonst überforderst du deinen Kreislauf und verzögerst die Genesung. Sobald du dich wieder fit fühlst, steige langsam in den Sport ein und steigere das Niveau nach und nach. Auf diese Weise erreichst du bald deine alte Kondition zurück.
Bei Glatteis nicht trainieren
Wenn sich zu Nässe und Kälte Glatteis gesellt, kann es ratsam sein, das Training einmal ganz ausfallen zu lassen. Zwar entwickelt jeder Hobbysportler im Laufe der Zeit einen gewissen Ehrgeiz zur Regelmäßigkeit, doch manchmal ist es besser, auf die eigene Sicherheit zu achten. Lieber eine Trainingseinheit weniger auf dem Plan abhaken, als nach einem Unfall monatelang aussetzen. Sportler sind disziplinierte Menschen. Zur Disziplin zählt es auch, die Wetterverhältnisse real einzuschätzen und sich den Gegebenheiten anzupassen.