Was ist gesünder: Kaffee oder Tee? Kaffee und Tee sind zwei der beliebtesten Heißgetränke in Deutschland. Doch viele Menschen fragen sich hier, welche Variante eigentlich die gesündere ist. Fest steht: In beiden ist Koffein (Teein) enthalten. Aber gibt es Unterschiede? Ich zeige dir, was es mit den Inhaltsstoffen und der Auswirkung auf unsere Gesundheit auf sich hat.
Was ist gesünder: Kaffee oder Tee?
Kaffee – das beliebteste Getränk der Deutschen
Die Bohnen des Röstkaffees werden bei rund 260 Grad geröstet, was dafür sorgt, dass die intensiven Aromen der Kaffeebohne erst freigelegt werden können. Röstkaffee kann sowohl in gemahlener Form als auch in ganzen Bohnen gekauft werden. Darüber hinaus sind noch weitere Produkte erhältlich, wie beispielsweise lösliche Kaffeegetränke, Espresso oder auch koffeinfreie Kaffeegetränke. Rund 60% des auf dem Markt erhältlichen Kaffees entfällt auf die Sorte “Arabica”, die in rund 600 Metern Höhe gedeiht. Es gibt auch spezielle Sorten, die ab 1.000 m Höhe wachsen – sie bezeichnet man als sogenannten Hochlandkaffee. Die Arabica-Bohne gilt als eine der edelsten Kaffeesorten, zeichnet sie sich doch durch ihr mildes, fein säuerliches Aroma aus. Die restlichen 40% der Kaffeeproduktion entfallen auf die Sorte “Robusta”, deren Geschmack eher würzig bis herb ist und auch einen höheren Koffeingehalt aufweist.
Tee – Leckere Vielfalt in vielen Geschmacksrichtungen
Ganz egal, ob Grüntee, Schwarztee, Pfefferminztee oder Früchtetee: Die Basis für jede Teesorte sind die Blätter aus der Teepflanze, einem immergrünen Busch mit hellen Blüten. Basis für die meisten Teesorten ist hierbei die sogenannte Assam-Hybride. Teepflanzen werden seit Jahrhunderten vor allem in Gebieten von China bis Indien in großer Zahl angebaut und dabei sorgfältig von Hand verarbeitet. Das Verfahren ist sehr aufwändig und beginnt beim Pflücken und Sortieren, geht über das Trocknen bis hin zur Abfüllung und viel später schließlich zum Export in die ganze Welt.
Koffein in Teeblättern und Kaffeebohnen: Wie viel ist wo drin?
In der Kaffeebohne sind rund 2% Koffein enthalten, in derselben Menge Tee zwischen 1% und 5%. Hier muss jedoch auf das Verhältnis geachtet werden: Weil man pro Liter deutlich mehr Kaffeebohnen als Teeblätter verwendet, befindet sich in einer Tasse Kaffee natürlich auch deutlich mehr Koffein. Wissenschaftler haben inzwischen in zahlreichen Studien feststellen können, dass rund 100 mg Koffein pro Tag – das entspricht etwa einer Tasse Milchkaffee – Demenz und Alzheimer vorbeugen kann. Zurückzuführen ist dies auf die cholesterinschwächende Wirkung von Koffein im Körper. Schwarztee hat im Übrigen eine ähnliche Wirkung. Zum im Tee enthaltenden Koffein sagt man auch ‘Teein’. Der Einfachheit halber verwende ich in diesem Beitrag aber durchgängig den Begriff ‘Koffein’, sowohl beim Kaffee, als auch beim Tee.
Was die Wirkung betrifft, so entfaltet sich das in den Kaffeebohnen enthaltene Koffein ganz anders als das in Teeblättern. Es wird schneller vom Körper aufgenommen. Lässt man den Teebeutel länger ziehen, lösen sich mit der Zeit die Gerbstoffe. Sie sorgen dafür, dass das Koffein im Körper langsamer freigesetzt wird. Dann haben Teeblätter eine beruhigende Wirkung. Wenn man ihn nur sehr kurz ziehen lässt, entfaltet sich das Koffein allerdings deutlich schneller und der Tee macht eher munter. Grundsätzlich sind in Grüntee mehr Gerbstoffe enthalten als in Schwarztee. Kaffeebohnen dagegen machen sehr schnell munter: Ein Espresso zwischendurch ist für viele Menschen ein willkommener Wachmacher an langen Tagen. Das liegt daran, dass das Koffein schnell in den Blutkreislauf gelangt, was wiederum Adrenalin freisetzt und den Körper anregt. Leider aber meist nur sehr kurzfristig.
Welche Vorteile bieten Kaffee- und Teegetränke jeweils?
Immer wieder wird darüber spekuliert, was Krebs wirksamer vorbeugen kann. Hier nehmen sich Kaffee und Tee jedoch nicht viel. In beiden Getränken sind sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. In Teeblättern sind es die Flavonoide, im Kaffee Antioxidantien, welche dafür sorgen sollen, dem Wachstum von Krebszellen entgegenzuwirken. In einigen Studien aus den USA hat man zudem festgestellt, dass Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson durch regelmäßigen Tee- und Kaffeegenuss effektiv vorgebeugt werden kann.
Was ist denn nun gesünder: Kaffee oder Tee?
Abschließend bleibt noch die Frage zu klären, welches Getränk nun gesünder ist: Kaffee oder Tee? Fest steht, dass eine Tasse Tee am Morgen immer eine gute Wahl ist: Das darin enthaltene Fluorid stärkt unseren Zahnschmelz. Grüntee und Schwarztee sollen unsere Blutgefäße vor Erkrankungen schützen. Das gilt aber nur, wenn man ihn ohne Milch genießt.
Doch auch Kaffee wirkt sich positiv auf unseren Körper aus, vor allem aufgrund der enthaltenen Antioxidantien, die bekanntlich freie Radikale in unserem Körper einfangen. So wird unter anderem das Risiko diverser Erkrankungen, wie zum Beispiel Gicht, gehemmt.
Die meisten Wissenschaftler sind zu dem Schluss gekommen, dass weder Tee noch Kaffee eindeutig gesünder ist. Allerdings sollte man aufgrund des Koffeingehaltes beides nur in Maßen konsumieren. Optimal ist es, sich morgens 1-2 Tassen Tee zu gönnen und nachmittags einen Kaffee zu genießen. Größere Mengen von beidem sind dagegen nicht zu empfehlen. Wie bei den meisten anderen Dingen gilt also auch hier: Die Menge macht’s!