Ist Honig der bessere Zucker? Zucker ist Auslöser vieler Zivilisationskrankheiten. Ein Zuviel davon schadet der Gesundheit. Doch ist Honig eine gute Alternative? Er ist ein absolutes Naturprodukt ohne künstliche Zusätze.
Ist Honig der bessere Zucker?
Er gilt als das älteste Süßungsmittel der Menschheit. Im Vergleich zu Süßstoffen gibt es keine Diskussionen darüber, ob dieses von Bienen produzierte Nahrungsmittel Heißhunger auslöst oder krebserregend sei. Seit Jahrhunderten gilt er als Hausmittel bei Husten und als Heilmittel bei vielen Wehwehchen. Aber ist er der bessere Stoff zum süßen?
Wer sich ausgewogen ernährt, der weiß, dass weißer Zucker für den Körper lediglich Energie in Form von Kohlenhydraten liefert. Alle anderen Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien oder Ballaststoffe, die im Zuckerrohr oder in der Zuckerrübe enthalten sind, werden beim Herstellungsprozess zerstört. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mittlerweile nur noch eine tägliche Dosis von 25 Gramm, da ein Zuviel an Zucker Stoffwechselerkrankungen hervorrufen kann. Die Deutschen hingegen kommen durchschnittlich am Tag auf eine Menge von etwa 115 Gramm. Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und Karies sind gesundheitliche Folgen, die bei übermäßigem Zuckergenuss drohen. Dabei ist das Raffinadeprodukt nicht nur in süßen Lebensmitteln enthalten, sondern auch in Fertiggerichten, Kartoffelchips oder atsoßen, da die Lebensmittelindustrie mit Zucker Aromen verstärkt. Für die eigene Gesundheit ist es durchaus ratsam, darauf zu verzichten. Wer selber kocht, der kann auf Bienenhonig als süße Alternative zurückgreifen.
Ist Honig der bessere Zucker? Ein Vergleich
Im Gegensatz zu weißem Zucker enthält Honig weit mehr als 180 Inhaltsstoffe. Darunter sind Mineralstoffe, Vitamine und Enzyme. Allerdings enthält das Bienenprodukt auch Glucose und Fructose. Da es aber mehr Fructose beinhaltet, ist es bei einer gleichen Menge süßer als Zucker. Um einen Kuchen oder Quark zu süßen, brauchst Du also häufig nur sehr wenig Bienenhonig. Zudem hat er weniger Kalorien. 100 Gramm Zucker enthalten etwa 400 Kalorien, 100 Gramm Honig hingegen nur 300. Der Vorteil ist klar: Mit einer geringeren Menge erreichst Du mehr Süße und kannst gleichzeitig unnötige Kalorien einsparen.Zudem ist der glykämische Index von Honig sehr niedrig. Dieses Detail macht den natürlichen Süßstoff zu einem schnellen Energielieferanten für Sportler.
Grundsätzlich gilt aber auch hier, dass es die Menge macht. Denn auch bei Honig ist übermäßiger Konsum ungesund. Zahnärzte betonen sogar, dass er aufgrund seiner Konsistenz in die Zahnzwischenräume gelangt und gut an den Zähnen klebt, was Karies fördert. Ein weiterer wichtiger Fakt ist zudem, dass der goldene Brotaufstrich durch Erhitzen seine wertvollen Nährstoffe verliert. Bei einer Verarbeitung über 35 Grad sind die einzigen noch vorhandenen Pluspunkte dieser Alternative die geringeren Kalorien, der Geschmack und die Natürlichkeit.
In Deutschland sind alle Zusätze im Bienenhonig verboten, die Farbe, Geschmack oder Konsistenz verändern. Allerdings ist es am besten, ihn vom lokalen Imker zu kaufen, der diesen schonend schleudert oder filtert, so dass keine Wirkstoffe verloren gehen. Die vielen verschiedenen Sorten haben auch verschiedene Nährstoffe und Aromen. Der Manuka-Honig gilt sogar als Heilmittel, das gegen Zahnbelag schützen kann. Die wissenschaftliche Forschung hat jedoch abgesehen vom Manuka-Honig bisher keine heilende Wirkung nachgewiesen. Für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung steht zudem fest, dass das von Bienen erarbeitete Nahrungsmittel aufgrund der enthaltenen Kohlenhydrate ernährungsphysiologisch nicht unbedingt als wertvoll einzustufen ist. Der wesentliche Unterschied sei nur der Geschmack.
Und wie sieht es mit dem zähflüssigen Gold in der Küche aus?
Er ermöglicht eine natürliche Ernährung, frei von Zusatzstoffen. Die verschiedenen Sorten lassen sich nicht nur zum Süßen einsetzen, sie verfeinern auch Marinaden und Dressings. Am besten ist es, Bienenhonig kalt einzusetzen, in Quarkspeisen, als Brotaufstrich oder im Müsli. Es gibt Sorten, die gut zu würzigen Käse passen. Kastanienhonig ist besonders geeignet für Sportler und Personen, die sich viel bewegen, da er reich an Mineralsalzen ist. Die Honigsorten unterscheiden sich in ihrem Geschmack, je nachdem, welcher Blütennektar die Grundlage ist. Dunkler Honig ist würziger als heller. Wenn Du ihn beim Backen verwendest, ist es wichtig, darauf zu achten, dass Du ihn in flüssiger Form nutzt. Außerdem färbt er das Gebäck dunkler.
Vorsicht bei Babys und Allergien
Für Kinder unter zwölf Monaten ist Honig schädlich. Denn er enthält Bakterien, die den Erwachsenen nicht schaden, aber das Immunsystem von Babys überfordern. Er ist auch für Menschen mit Fructoseintoleranz nicht geeignet. Personen mit einer Pollenallergie können nach dem Essen von Honigprodukten allergische Reaktionen haben. Zugleich gibt es Allergiker, die behaupten, dass er eine Hyposensibilisierung bewirkt.
Interessante und ausführliche Betrachtung. Besonders der Hinweis mit dem Erhitzen. Also nicht zum Kaffee-Süßen verschwenden.