Mobile Trainingssteuerung

Mobile Trainingssteuerung durch Apps: Ist das sinnvoll?

Mobile Trainingssteuerung durch Apps: Ist das sinnvoll?

Im heutigen Zeitalter ist es buchstäblich undenkbar, offline zu sein oder kein Smartphone zu besitzen. Auch im Gesundheits- und Freizeitsport, genau wie im Leistungssport, haben sich in der Vergangenheit viele Apps etabliert und werden stets weiterentwickelt. Die mobile Trainingssteuerung ist ein aktuelles und in der Fitnessbranche kontrovers diskutiertes Thema. Im Folgenden betrachten wir genauer, was man überhaupt unter dem Begriff mobile Trainingssteuerung versteht, wie du diese für dich nutzen kannst und ob jene Apps sogar dein Fitnessstudio oder Personal Trainer ersetzen können.

Für dich stellt sich wahrscheinlich die Frage, was man überhaupt unter mobile Trainingssteuerung versteht. In der Regel findet mobile Trainingssteuerung über die Nutzung von Apps statt, welche teilweise auch mit anderen Geräten oder weiterem Equipment verbunden werden können, wie beispielsweise Fitnessarmbänder. Das Anwendungsspektrum ist sehr groß. Wenn du beispielsweise ein Fitness-Studiogänger bist und es leid bist, ständig ein kleines Trainingsbuch oder einen gedruckten Plan mit dir rumzutragen, könntest du dir eine App herunterladen, mit Hilfe derer du deinen Trainingsplan jederzeit abrufen kannst. Viele Anbieter solcher Apps bieten die Möglichkeit, einen eigenen Trainingsplan einzutragen und die Trainingseinheiten zu dokumentieren. Teilweise kannst du aber auch vorgefertigte Trainingspläne kostenfrei oder gegen ein kleines Aufgeld herunterladen. Beispiele sind hier die Apps „Freeletics“ oder „Machdichkrass“.

Mobile Trainingssteuerung durch Apps: Trainingsanalysen möglich

Die mobile Trainingssteuerung geht mittlerweile aber viel weiter über die reine Trainingsplanung hinaus. Einige Apps auf dem Markt beschäftigen sich viel gezielter mit der Trainingsanalyse. Hast du dich jemals gefragt, ob du in den letzten drei Monaten überhaupt stärker oder schneller geworden bist? Oder nervt dich der Gedanke, dass dein Fortschritt stagniert? Eine gezielte Trainingsanalyse kann dich an dieser Stelle von deinem Leid erlösen, deine Performance enorm steigern und dich motivieren. Beispielsweise kannst du mit der App „BeyondtheWhiteboard“ dein tägliches Training dokumentieren und abspeichern. Egal ob Laufen, Schwimmen, freies Krafttraining oder gerätegestütztes Krafttraining, mit einer App wie dieser kannst du alle relevanten Daten fürs Training in ein Online-Tagebuch eintragen. Die App verwendet dann statistische Methoden, um deine Trainingsdaten zu verarbeiten und dir deine Trainingspotenziale anzuzeigen. Wenn du beispielsweise das Ziel hast, eine Kniebeuge mit 100 Kilo zu erreichen und aktuell 60 Kilo 10 Mal beugen kannst, berechnet dir diese App dein aktuelles Potenzial für eine Kniebeuge. Somit kannst du sehen, was du in der Lage bist zu leisten und vor allem was du in Zukunft erreichen kannst.

Der ambitionierte Freizeitsportler weiß, dass es nichts Wichtigeres gibt, als eine klare Zielsetzung, die im besten Fall aus einem ausformulierten Ziel in Zahlen oder Buchstaben besteht. Nur mit dem Ziel vor Augen, wirst du in der Lage sein, dieses auch zu erreichen. Das bezieht sich natürlich nicht nur auf leistungsspezifische Ziele, sondern auch auf gesundheitliche oder ästhetische Ziele. Gleichermaßen gibt es Apps, die dich nicht nur beim Thema Training unterstützen, sondern auch Empfehlungen für Ernährung in Kombination mit spezifischem Training geben. Das gehört zwar nur am Rande zum Thema mobile Trainingssteuerung, aber die richtige Ernährung trägt auch zur Erreichung von Zielen wie Körperfettreduktion oder Muskelaufbau bei.

Mobile Trainingssteuerung beinhaltet auch die Live-Trainingsaufzeichnung. Vor allem Pulsgurthersteller haben sich diese zunutze gemacht, um ihren Nutzern eine Trainingsüberwachung zu ermöglichen. Der Pulsgurthersteller „Activio“ stattet beispielsweise ganze Fußballmannschaften aus. Der Trainer kann dann vom Spielfeldrand aus auf dem Monitor die Pulsraten all seiner Spieler parallel betrachten und auswerten. Ein weiteres Beispiel ist „Polar“. Dieser Hersteller hat Apps auf dem Markt gebracht, die beispielsweise mit einem Fahrrad verbunden werden können, was oft für die Triathlonvorbereitung genutzt wird. In dieser App werden in Echtzeit Widerstand, Trittkurve oder verbrannte Kalorien aufgezeichnet. Auch hier gilt: je klarer du dein Ziel formuliert hast, desto leichter wird es, dieses auch mit gezieltem Training zu erreichen.

Vielleicht fragst du dich jetzt, was du mit der Auswertung einer Trittkurve oder mit der Auswertung der Pulsraten einer Fußballmannschaft anfangen sollst. Bei pulsgesteuertem Training mit einer App geht es darum, bestimmte Zielsetzungen schneller und effizienter zu erreichen. Beispielsweise befindet sich dein Körper im absoluten Fettverbrennungsmodus, wenn du ein intensives Intervalltraining im Bereich von 80-90% deiner maximalen Trainingsherzrate absolvierst. Diese berechnet sich übrigens aus einer Formel, die solche Apps automatisch für dich ausrechnen. Wenn du beispielsweise Muskeln aufbauen möchtest, kann solch ein pulsgesteuertes Training genauso sinnvoll sein.

Falls du dich jemals gefragt hast, wie lange die Pause zwischen deinen Arbeitssätzen sein soll, dein Puls kann es dir verraten. Geht die Pulsrate nach dem Satz in einen Bereich von 50% oder weniger deiner maximalen Trainingsherzrate zurück, weißt du, dass du den nächsten Satz beginnen kannst. So ist die Intensität, die für den Reiz zum Muskelaufbau wichtig ist, gewährleistet.

Nachdem nun einige Möglichkeiten zum Thema mobile Trainingssteuerung erklärt wurden, stellst du dir vielleicht die Frage „Ist das sinnvoll für mich?“ oder „Brauche ich meinen Personal Trainer dann überhaupt noch?“ Diese Fragen sind berechtigt und werden genau aus diesem Grunde oft kontrovers diskutiert.

Auf der einen Seite lässt sich feststellen, dass das Internet einen riesigen Informationskanal für sämtliche Themen rund um das Training darstellt. Natürlich stecken hinter diesen Apps auch Menschen, die sich mit der Materie auskennen und versuchen, dir das nötige Wissen über dein Training näherzubringen. Das Ganze hat jedoch einen Haken: Diese Experten kennen dich nicht. Apps zum Thema mobile Trainingssteuerung sind für den Massenmarkt konzipiert. Es gibt einige Apps, die du auf irgendeine Weise individualisieren kannst und wo du möglicherweise ein „Remote – Coaching“ buchen kannst.

Ein weiterer positiver Faktor dieser Apps ist die Motivation. Die meisten dieser Apps sind so konzipiert, dass du sie möglichst lange auf deinem Smartphone gespeichert lässt. Das bedeutet, dass die Hersteller versuchen, dich hinsichtlich deiner spezifischen Trainingsziele zu unterstützen und zu motivieren. Manchmal wird dies sogar mit einer Art Belohnungssystem verknüpft. Des Weiteren ist es sicher auch nützlich, sich seine Ziele visuell vor Augen führen zu können.

Auf der anderen Seite kann es sehr problematisch sein, wenn du dir einfach irgendeine App herunterlädst und nicht hinterfragst, für wen diese eigentlich geeignet ist. In deinem Fitnessstudio hast du meist ein erstes Gespräch samt Anamnese und einem begleitenden Training. Auch hat der Trainer im Bestfall stets ein Auge auf deine Bewegungsausführungen. Eine App kann das nicht. Unter Umständen ist also das Risiko für Verletzungen oder Folgeschäden gegeben. Auch kann es sein, dass je nachdem was deine Zielsetzung ist, die App dir nicht helfen kann, konkret zu formulieren, wie du an dein Ziel gelangst. In diesem Fall ist die Enttäuschung dann groß, wenn du viel Zeit, Ehrgeiz und Nerven in dein persönliches Projekt gesteckt hast und dein Ziel dennoch nicht erreichst.

Insgesamt lässt sich sagen, dass mobile Trainingssteuerung durchaus sinnvoll sein kann. Gerade wenn es darum geht, erstmal am Ball zu bleiben, wird man ständig von seinem Smartphone daran erinnert. Ein weiterer Aspekt ist, dass auch viele Fitness-Studios und Personal Trainer trainingsspezifische Apps nutzen, um die Kunden noch besser zu betreuen, auch wenn sie selbst nicht anwesend sein können. Das Anwendungsspektrum mobiler Trainingssteuerung ist außerdem so groß, dass es dir sicherlich in irgendeinem Bereich einen Mehrwert bieten kann. Generell sollte man solche Apps aber auch nutzen, um seinen eigenen Wissensstand und Erfahrungsschatz zu erweitern. Denn damit du deine Trainingsziele erreichst, solltest du vor allem deinen Kopf nutzen.

 

 

 

 

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen