Wie wichtig ist es, auf die eigene Gesundheit zu achten, und was können wir wirklich dafür tun? Viele Menschen betreiben einen sehr hohen und oft auch kostenintensiven Aufwand für ein möglichst gesundes Leben.
Häufig ist ihr Ziel dabei nicht nur, bis ins hohe Alter gesund zu bleiben, sondern vielmehr die erhoffte ewige Jugend und Leistungsfähigkeit zu erhalten. Und tatsächlich lassen sich heute sehr viele positive Beispiele reifer Menschen finden, die auch im fortgeschrittenen Alter noch fit, aktiv und gesund sind (Fitness im Alter). Das sind häufig tolle Vorbilder, die uns Mut machen, aktiv an unserer Gesundheit und an unseren Lebensbedingungen zu arbeiten. Auf der anderen Seite kennst Du sicher aber auch einen oder mehrere Menschen, die trotz gesunder und vernünftiger Lebensweise leider viel zu früh schlimm erkrankt oder sogar verstorben sind. Und dann gibt es da noch den berüchtigten Dachziegel, der einem auf den Kopf fallen kann. Sprich: Das Restrisiko.
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Tolle Gesundheit: Eine Garantie kann es nicht geben
Egal wie sehr wir uns um unsere Gesundheit bemühen, es ist nicht garantiert, dass diese Bemühungen auch zum gewünschten Erfolg führen. Doch eines ist ganz sicher: Wenn wir unserem Körper und unserem Geist nichts Gutes tun und stattdessen konsequenten Raubbau an ihm und damit an uns selbst betreiben, dann schaden wir damit langfristig unserer Gesundheit und verschlechtern diese. Vielleicht können wir mit einer ungesunden Lebensweise sogar ein gewisses Alter erreichen, weil wir genetisch gut ausgestattet sind. Doch gerade diese Menschen könnten im Alter so viel fitter, aktiver, beweglicher und gesünder sein, wenn sie ihre guten Anlagen auch nur ein wenig gepflegt hätten. Eine konsequent schlechte Lebensweise rächt sich früher oder später immer, deshalb solltest Du Dir schon in Deiner Jugend bewusst machen, dass Du viele Faktoren Deiner Gesundheit selbst in der Hand hast.
Entscheide Dich proaktiv für eine gesunde Lebensweise
Klingt anstrengend und Spaß-frei? Keineswegs. Denn Du musst es damit auch nicht übertreiben. Wir alle kennen sie, die ausgemergelten und asketischen Gesundheitsfanatiker, die ständig Sport treiben müssen und die sich konsequent nur von möglichst rohem Gemüse ernähren. Häufig sehen sie sogar viel älter aus, als sie tatsächlich sind. Sollen das etwa unsere Vorbilder sein? Mitnichten. Denn sehr häufig kommen gerade diesen Menschen bei der Verfolgung ihrer Ziele der Spaß und die Leichtigkeit abhanden. Sie sind so fanatisch mit ihrem täglichen Gesundheitsprogramm beschäftigt, dass ihnen das richtige Leben beinahe schon entgeht. Doch genau das ist es, was uns ausmacht: Unsere Lebensfreude. Ein wenig Unvernunft und Risikofreude und die Entscheidungsfreiheit, ganz bewusst auch ab und zu über die Stränge zu schlagen. Entscheiden wir das ganz bewusst, dann macht es so viel Spaß, dass es gar nicht schädlich sein kann, denn auch die Lebensfreude trägt zu unserer körperlichen und geistigen Gesundheit bei.
Das richtige Maß macht es also aus. Um ein gesundes Leben zu führen und die Verantwortung für Deine Gesundheit zu übernehmen, musst Du nicht jeden Tag konsequent sein, Sport machen und Dich super gesund und bewusst ernähren. Doch wie kann es dann funktionieren?
Kenne Deine Gewohnheiten und Deine Schwachpunkte
Du isst gern im Stehen, kochst nicht gerne selbst, liebst dafür aber Fastfood und süße Getränke? Abends in der Kneipe sitzt Du am längsten und bestellst noch mal nach? Du hängst bis tief in die Nacht vor Deinem Rechner und bist deshalb morgens oft müde und unausgeschlafen? Für Sport hast Du “eigentlich” gar keine Zeit?
Ganz ehrlich, dann geht es Dir wie vielen Menschen. Du hast da ein paar wirklich ungesunde Angewohnheiten. Meistens eher aus Bequemlichkeit und weil Du es einfach so gewohnt bist. Wichtig ist, dass Du Dir jetzt ein paar Gedanken über Deinen Lebensstil machst. Fast Food ist nicht gesund, aber es ist okay, solange es nicht den größten Teil Deiner Nahrungsaufnahme ausmacht. Alkohol und Nikotin (Auswirkungen des Rauchens auf den Körper) sind Gifte, die Deinen Körper belasten und Deine Organe schädigen können, doch auch hier kommt es auf die Mengen und die Dosierungen an. Schlaf und Regeneration sind sehr wichtig für Deinen Körper, aber natürlich sollst Du aufs Feiern nicht verzichten. Bewegung an der frischen Luft ist wichtig und gar nicht so langweilig, wie Du vielleicht denkst.
Um Deine Lebensgewohnheiten richtig zu erkennen und einordnen zu können, gibt es einen ganz einfachen Trick: Führe einmal über zwei oder vier Wochen hinweg ein Tagebuch, in dem Du Deine guten und Deine schlechten Angewohnheiten festhältst. Schnell wird Dir auf diese Weise klar, was Du ändern kannst oder sogar dringend solltest. Du warst die ganzen vier Wochen lang nicht ein einziges Mal draußen und schon gar nicht beim Sport? Du hast zu schlecht gegessen, zu viel getrunken und geraucht und dafür zu wenig geschlafen? (Wieviel Schlaf braucht der Mensch?) Jetzt ist es Zeit, etwas zu ändern.
Ändere Deinen Lebensstil langsam und nachhaltig
Du weißt jetzt, wo Du ansetzen kannst. Versuche aber besser nicht, Dein Leben gleich radikal auf den Kopf zu stellen. Viel erfolgreicher wirst Du sein, wenn Du Deine schlechten Gewohnheiten langsam und Schritt für Schritt durch gute Gewohnheiten ersetzt. Schlage Deinen Freunden vor, dass Ihr Euch nicht in der Kneipe, sondern auf dem Sportplatz trefft. Kaufe einmal in der Woche bewusst gesunde und frische Lebensmittel ein und bereite diese selbst zu. Verzichte auf das dritte Bier und reduziere Deinen Nikotin- und Kaffee-Konsum. Du wirst Dich schon allein deshalb sehr schnell sehr viel besser fühlen, weil Du stolz auf Dich bist und kein schlechtes Gewissen mehr zu haben brauchst. Mit diesem neuen Antrieb kannst Du Dich jetzt auch endlich zu regelmäßigem Sport aufraffen und Du wirst bald erste positive Veränderungen an Deinem Körper bemerken.
Ein gesundes und ausgewogenes Leben wird zur Gewohnheit
Das Wesen des Menschen scheint zu sein, Ergebnisse sofort erzielen zu wollen: keine Wartezeit, kein Verlassen der Komfortzone und keine Rückschläge. Und genau das ist der falsche Ansatz. Oft ist es hilfreich, sich objektiver mit diesem Thema zu befassen. Stell Dir vor, Du hast über viele Jahre hinweg Raubbau an Deinem Körper betrieben. Sagen wir einmal, Du hättest in den letzten 10 Jahren 20 Kg an Gewicht zugelegt. Wohlgemerkt, ich rede von Körperfett in der Hauptsache. Dann entspricht das im Durchschnitt einer geradezu kleinen Zahl von 2 Kg pro Jahr. Kurioserweise erwarten die Menschen, die ihr Leben ändern wollen und ihre Ernährung umstellen wollen, dass sie genau diese 20 Kg in höchstens einem Jahr abgenommen haben. Nicht falsch verstehen: Das ist grundsätzlich möglich. Jedoch sind diese Ergebnisse oft nicht von langer Dauer. Mit der Zeit werden die alten Gewohnheiten wieder greifen und dafür sorgen, dass sich das verlorene Körperfett ruckzuck wieder am Körper befindet. Viel effektiver wäre es doch, kleine Änderungen vorzunehmen, dafür aber nachhaltig im Leben zu etablieren. Die kleinen Dinge summieren sich im Laufe der Zeit zu einem richtig tollen Ergebnis.
Wäre folgendes Szenario nicht doch besser? Eine Person hat vor abzunehmen. Wir nennen diese Person Herr X. Herr X weis, dass er es in den letzten Jahren mit seiner Ernährung nicht so genau genommen hat. Auch in Sachen Bewegung und Sport hat er eigentlich nicht viel gemacht. Statt nun hinzugehen und den Erfolg mit der Brechstange erzielen zu wollen, entschließt sich Herr X dazu, kleine Dinge in seinem Alltag zu ändern. Er möchte einen Tag in der Woche (z.B. Mittwoch) zum Clean Eating Day zu erklären. Das heißt, an diesem einen Tag lässt er alle minderwertigen Lebensmittel weg: Schokolade, Chips, Junk Food, gesüßte Speisen und Getränke. An diesem Tag möchte er als absolute Basis 3 Portionen Obst und zwei Portionen Gemüse essen. Vollkornprodukte, Reis und Putenschnitzel ergänzen den Speiseplan des Tages. Dazu möchte er ausschließlich Wasser trinken. Klar, das ist eine Herausforderung. Aber Herr X weis: Es ist nur an diesem einen Tag in der Woche. Das ist machbar. Gleichzeitig möchte sich Herr X mehr bewegen. Er plant zweimal pro Woche einen ausgedehnten Spaziergang von jeweils einer Stunde ein. Dieser Spaziergang wird Herrn X nicht überanstrengen, sondern er wird diesen Spaziergang machen und Spaß darin finden. Ganz ehrlich: Die Chance, dass Herr X das umsetzen kann, ist groß. Er wird natürlich nicht 10 Kg pro Monat an Gewicht verlieren. Aber er wird Fortschritte machen. Er wird sich bald deutlich besser fühlen und wahrscheinlich sogar motiviert sein, weitere Dinge nachhaltig in seinen Alltag einzubauen. In ganz kleinen Schritten.
Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen, aber in Maßen
Die Methode, die Herr X dann anwenden wird, wird ihn nicht überfordern oder demotivieren, weil er genügend Raum für die schönen Dinge des Lebens gelassen hat. Dennoch ist sein Ansatz nach oben hin skalierbar. Er kann sich in den nächsten Jahren stetig weiterentwickeln, ohne sich zu überfordern. Unser Körper benötigt immer etwas Zeit, um sich an gewisse Begebenheiten zu gewöhnen. Vielleicht wird Herr X in wenigen Monaten soweit sein, einen zweiten Tag in der Woche als Clean Eating Tag festzulegen.
Wir fassen zusammen: Bei allen Bemühungen um die Gesundheit gilt das gesunde Mittelmaß. Wer sich regelmäßig bewegt, gesund isst, wenig Alkohol trinkt und weniger raucht, dazu noch ausreichend schläft, der führt insgesamt ein gesünderes Leben und kann sich den ein oder anderen Cheat-Day guten Gewissens genehmigen. Ein regelmäßiger jährlicher Gesundheitscheck beim Hausarzt rundet das Programm ab. Wunder wie die ewige Jugend oder gar die Unsterblichkeit solltest Du besser nicht erwarten. Wir alle werden älter, und gesundheitliche Probleme bleiben dann meist nicht aus. Doch je besser wir in den jüngeren Jahren auf uns geachtet haben, desto größer ist die Chance auf einen leistungsfähigen und gesunden Körper im Alter, denn wir haben dem natürlichen Verfall so einiges entgegenzusetzen. Es ist nicht garantiert, dass gesund lebende Menschen älter werden als diejenigen, die einen ungesunden Lebensstil vorziehen. Doch die Lebensqualität im Alter ist bei ihnen meist sehr viel besser.
Ich finde, dass man aber nicht nur für sich, sondern auch für andere und ihre Gesundheit Verantwortung übernehmen muss. Deswegen darf man nicht vergessen einen PCR Test in einer Apotheke zu machen, falls man den Verdacht hat Corona zu haben. Das vergessen mittlerweile viele.