Acai Beere präsentiert auf einem Holzlöffel

Superfood gesund und lecker: Die Acai Beere

Was verbirgt sich hinter dem Mythos der Acai Beere? Ist die Beere tatsächlich ein Superfood und so kraftvoll wie ihr Ruf? Alles Wissenswerte erfährst Du hier. 

Die Acai Beere stammt aus Südamerika, grob gesagt aus den Regionen zwischen Panama und Brasilien, wo sie wild wuchernd auf der viele Meter hohen Kohlpalme wächst. Für ein optimales Wachstum benötigt der überraschend große und vielstämmige Baum viel Wasser und einen eher feuchten, sumpfartigen Boden. Deshalb ist er meist in wildem und üppigem Wuchs an Flüssen und Flussmündungen zu finden. Das Superfood wuchert am günstigen Standort fast wie Unkraut.

Optisch ähnelt die Acai Beere unserer heimischen Heidelbeere. Ihr Farbton ist ähnlich intensiv Blaulila, die Beeren sind ein klein wenig größer als die der Heidelbeere, ihre Haut ist etwas robuster. Sie wachsen aufgereiht an herabhängenden Astschnüren die in Bündeln am Baum hängen. Die Ernte in großer Höhe ist mühsam, sind die Schnurbündel jedoch erst zu Boden gebracht, können die harten Beeren gut abgepflückt werden. In unseren heimischen Breiten kann die Acai Beere nicht kultiviert werden, deshalb ist sie nur als Importware mit grundsätzlich sehr weitem Reiseweg erhältlich.

So kommst Du an die wertvolle Acai Beere

Da die Acai Beere zudem nach der Ernte nur wenige Tage ohne Qualitätsverlust lagerbar ist, gelangt das Superfood in Europa meist in getrockneter Form in den Handel. Dabei sind ganze getrocknete Beeren erhältlich, die optisch an unsere Rosinen erinnern. Diese Angebote findest Du meist beim Obst in gut sortierten Ökomärkten. Auch bei den Nahrungsergänzungsmitteln kannst Du die Acai Beere finden. Hier wird sie meist in Pulverform gehandelt und als Superfood beworben. Häufig ist das Pulver auch zur genaueren Dosierung in eine Tablettenform gepresst.

In ihren Ursprungsländern gehört die Powerbeere ganz selbstverständlich zum regionalen Obstangebot, während sie bei uns seit einigen Jahren als regelrechtes Superfood zelebriert und sogar in Energydrinks verwendet wird. Zwar ist es richtig, dass die Acai Beere über viele positive Eigenschaften verfügt, ob sie jedoch die ihr nachgesagten Wunderkräfte und den Titel Superfood tatsächlich verdient, ist wie bei vielen anderen Produkten kritisch zu hinterfragen. Durch die weiten Transportwege ist zumindest sicher, dass ihre Ökobilanz zurecht hinterfragt werden darf.

Das Superfood Acai Beere in Zahlen

Hundert Gramm Beerenpulver liefern einen Brennwert von 534 Kilokalorien. Auf den ersten Blick könnte daher angenommen werden, dass die Acai Beere ein hervorragender Energielieferant ist. Wer jedoch einmal versucht, das Pulver in größeren Mengen zu konsumieren, der wird bald die Sinnlosigkeit des Unterfangens erkennen. Die erntefrische oder auch die getrocknete Frucht kann von ihrem subjektiv empfundenen Sättigungswert her ungefähr mit unseren Trauben und Rosinen verglichen werden. Ähnlich verhält es sich mit den Bestandteilen Kohlenhydrate (52,2 g), Eiweiß (8,1 g) und Fett (32,5 g). In der Superbeere findest Du zudem Vitamin C und Vitamin A, Calcium und Eisen, ebenso Glutamat und Aspartat. Unterm Strich ist der Mehrwert der Beere also durchaus als sehr hoch einzuschätzen, muss aber realistisch betrachtet auch nicht überbewertet werden.

Leckere Ergänzung des Speiseplans

Exotisch dagegen ist der sehr individuelle, fruchtige und dennoch eher säuerliche Geschmack der Beere, der auch bei getrockneten Früchten sehr gut zur Geltung kommt. Zwei bis drei Esslöffel der Beeren peppen jedes Müsli auf und geben Dir einen kleinen Vitaminkick am Morgen. Die enthaltenen Ballaststoffe wirken positiv auf die Verdauung. Auch für Smoothies wird das neue Superfood sehr gerne verwendet, auch wenn sich die eher harte Haut im Mixer häufig nicht ganz rückstandslos pürieren lässt.

Einsatz der Powerbeere im Ausdauerbereich

Gerade im Ausdauerbereich bei langen Radrennen, Triathlon, Ultra- oder Mehrtagesläufen oder auch anspruchsvollen Bergbegehungen spielt die Ernährung eine sehr große Rolle. Nach einigen Stunden der körperlichen Belastung ist es für den menschlichen Magen zunehmend schwieriger, Ernährung aufzunehmen und zu verdauen. Gerade dann ist es wichtig, den Magen mit kleinen Portionen bei der Arbeit zu halten und möglichst gut verträgliche Lebensmittel zu konsumieren, die einen hohen Energiewert liefern.

Viele Sportler berichten auch davon, dass sie mit den handelsüblichen Energygels nicht über einen mehrstündigen Wettkampf kommen. Das erscheint logisch, denn der Körper ist nicht für den Hungermodus ausgestattet. Selbst wenn schnell verfügbare Energie über Gels zugeführt wird, so bleibt der Magen doch leer und im ungünstigsten Fall wird zu viel unbenötigte Magensäure produziert. Kommen jetzt noch kalte oder ungewohnte Getränke hinzu, kann der Magen unter der insgesamt hohen körperlichen Belastung sehr schnell rebellieren, während ein Großteil der Wettkampfdistanz noch vor dem Sportler liegt. Schnell weitet sich das Unwohlsein im Magen auf den kompletten Verdauungstrakt aus, und nicht selten sind Brechdurchfälle und Dehydrierung die Folge, die zur Aufgabe des Rennens zwingen.

Viele Ausdauersportler setzen aus diesen Gründen vermehrt auf die zusätzliche Zufuhr fester Nahrung. Hier bietet die getrocknete Acai Beere viele Vorteile: Sie ist einfach zu transportieren und zu portionieren und sofort genussfertig. Durch den säuerlichen Geschmack fördert sie die Speichelbildung im Mund und es kann kein klebrig süßer und unangenehmer Nachgeschack entstehen. Durch ihre gute Verträglichkeit wirkt die Beere häufig magenberuhigend und magenschonend. Ein angenehmes Sättigungsgefühl tritt ein, ohne dass der Verdauungstrakt zu stark belastet wird, und die Nahrungsbestandteile des Superfoods können schnell vom Magen ins Blut gelangen. Nicht zuletzt ist die Beere einfach auch eine willkommene Abwechslung zur sonst häufig eintönigen Wettkampfnahrung.

Fazit

Wie für die meisten Superfoods gilt auch für die Acai Beere, dass sie zwar in ihrer Zusammensetzung über viele positive Eigenschaften verfügt, dass von ihr aber dennoch keine Wunder zu erwarten sind. Wenn Du sie für Dich entdeckt hast, so kannst Du Dich über eine Erweiterung Deines Speiseplanes und ein neues Geschmackserlebnis freuen und die exotische Frucht genießen. Falls Dir die Beere nicht wirklich zusagt, wirst Du im heimischen Obst viele Sorten finden, die Dir dieselben ernährungstechnischen Vorteile bringen, und die zudem noch regional angebaut wurden.

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