Als ich das erste Mal von einem Training hörte, bei dem der ganze Körper mithilfe von elektrischen Impulsen innerhalb weniger Minuten ausgelastet werden kann, hielt ich das ganze eher für ein Märchen. Ein reales Trainingskonzept sah für mich anders aus. Als ich jedoch anfing, mich in die Materie einzuarbeiten und vor allem EMS anzuwenden, wurde ich positiv überrascht. In diesem Artikel will ich dir erklären was es mit dem EMS Training auf sich hat und die Frage klären, ob es sich seine wachsende Beleibtheit verdient hat.
Inhaltsverzeichnis
EMS Training: Worum handelt es sich?
Bei EMS handelt es sich um eine Abkürzung für das weniger leicht von der Zunge rollende „Elektrische Muskelstimulation“. Und der Name bringt es eigentlich ganz gut auf den Punkt. Beim EMS Training muss der Trainierende zunächst einen Ganzkörperanzug anlegen, dieser wird dann über Elektroden mit dem eigentlichen Ems Gerät verbunden. Während des Trainings werden nun elektrische Impulse in verschiedener Frequenz Dauer und Intensität durch die Muskulatur gesendet was dann zu einer Kontraktion und somit Arbeit des Muskels führt.
Die zwei entscheidenden Vorteile dabei sind, dass der elektrische Reiz zu einer stärkeren Kontraktion führt als durch reine Willenskraft möglich wäre und das der ganze Körper auf einmal trainiert wird. Willentliche Kontraktion durch bestimmte Bewegungen während des Trainings verstärken diese Reize zusätzlich. Verschiedene Frequenzen können eine unterschiedliche Auswirkung auf die Muskulatur und den erzielten Effekt haben so gibt es bestimmte Frequenzen die entspannend und regenerativ wirken, während andere großen Belastungen gleichen und Hypertrophie, also Muskelwachstum, auslösen. Generell hat aber jede Person eine andere Empfindung von bestimmten Stärken und Frequenzen die meist von der Fettverteilung der Muskelmassen und dem Trainingsniveau abhängt.
Woher kommt EMS?
EMS steht als Abkürzung für Elektro-Muskel-Stimulation. Es ist schon länger bekannt, dass Muskeln elektrisch zur Kontraktion gebracht werden können. Dies findet seit Jahrzehnten Verwendung in der Therapie und im Reha Training. Auch professionelle Sportler wie beispielsweise die olympischen Athleten Russlands haben sich diese Art des Trainings schon in den 80er Jahren zunutze gemacht um ihr eigentliches Training zu supplementieren. Neu ist allerdings, dass Ems nun auch schon im Breitensport angewendet und kommerziell angeboten wird. Hierzulande bieten Fitness-Ketten wie „EMS Street“ oder „25 Minutes“ vergleichsweise kostengünstig EMS Training an. Auch viele Personal Trainer haben die neue Trainingsmethode mittlerweile in ihr Repertoire aufgenommen.
Für wen eignet sich EMS?
Um direkt mal mit einem Vorurteil aufzuräumen: Es handelt sich nicht um ein Training für Faule! Zwar stimmt es, dass der Impuls auch ohne zusätzliche Bewegung eine Wirkung auf den Körper hat, dennoch wird dazu mit Körpergewicht und leichten Hanteln trainiert. Besonders attraktiv ist diese Trainingsform für Menschen, die nicht besonders viel Zeit haben sich aber dennoch sportlich betätigen wollen. Auch Sportler, die eine Ergänzung zu ihrem eigentlichen Training suchen, trifft man häufig in EMS-Studios an.
Generell ist EMS Training trotz der elektrischen Stimulation ungefährlich und nicht „schmerzhafter“ als ein gewöhnliches Krafttraining. Dennoch sollte bei Herzerkrankungen oder bei neuronalen Erkrankungen vorher definitiv ein Arzt konsultiert werden. EMS Trainer haben meistens eine spezielle Ausbildung absolviert und steuern die Trainingseinheiten sicher und professionell. Dem Prinzip der Superkompensation folgend sollte wöchentlich mindestens zweimal höchstens aber dreimal wöchentlich ein solcher Trainingsreiz gesetzt werden. Dies wird dabei helfen, Überlastungen zu vermeiden.
Fazit
EMS Training ist eine schnelle und sichere Methode den ganzen Körper zu trainieren und fit zu halten. Besonders geeignet ist es für jeden mit einem vollen Terminkalender und für ambitionierte Sportler. Weniger geeignet ist es für Bodybuilder und Kraftsportler, die sich durch EMS-Training enorme Kraftsteigerungen und eine außergewöhnliche Zunahme der Muskelmasse erhoffen. Dennoch kann diese Stimulation einen positiven Einfluss auf die Regeneration und das Wohlbefinden der Athleten haben. Anbieter finden sich in jeder deutschen Großstadt und in der Personal-Training-Industrie. EMS Training ist aber gerade am für Einsteiger mit Vorsicht zu genießen, da sogar gefühlt kleine Anstrengungen zu Muskelkater im gesamten Körper führen können, was zwar nicht schädlich, aber im Alltag etwas unpraktisch ist. (Gegen Muskelkater: Was hilft?)