Leicht herb bis exotisch süß: Der Granatapfel gilt als König unter den Früchten und ist nicht nur für seine zahlreichen positiven Effekte bekannt, er wird bereits seit Jahrhunderten von östlichen Kulturen als Symbol der Liebe und der Fruchtbarkeit angesehen.
Aber woher kommt der Granatapfel eigentlich? Wie wirkt er sich auf den menschlichen Körper aus und wie wird die Frucht zubereitet? Antworten zu diesen Fragen bekommst du im folgenden Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft des Granatapfels
Laut Aufzeichnungen geht die Geschichte des Granatapfels bis zu 5.000 Jahre zurück. Bereits in der griechischen Mythologie gibt es zahlreiche Erwähnungen der bekannten Frucht. In der wohl bekanntesten Legende entführte der Gott der Unterwelt Hades die schöne Persephone, damit sie zusammen mit ihm über die Unterwelt regiert. Zeus der Göttervater gestattete ihr jedoch wieder an die Oberwelt zurückzukehren, solange sie in der Unterwelt noch keine Nahrung zu sich genommen hatte.
Um ihre Rückkehr zu verhindern, steckte Hades ihr einige Granatapfelkerne in den Mund. So musste sie ein Drittel ihres Lebens in der Unterwelt verharren, bevor sie wieder an die Oberfläche durfte. Dies ist nur ein Beispiel der zahlreichen griechischen Mythen, in denen der Granatapfel eine ganz besondere Rolle spielt. Aber auch im Christentum wird er gerne als ein Symbol für Macht und Herrschaft anerkannt.
Woher die Frucht allerdings genau stammt, ist nach wie vor nicht sicher. Gerne wird als ursprüngliche Heimat Mittel- und Westasien angesehen. Heutzutage wird die Frucht allerdings besonders im Nahen Osten und dem Mittelmeerraum kultiviert.
Granatäfel werden auch gerne als Superfood bezeichnet. (Was ist dran an Superfood?)
Wie sieht der Granatapfel aus?
Granatäpfel wachsen auf sommergrünen kleinen Bäumen, die häufig in Form von Sträuchern angebaut werden. Diese können eine Höhe von bis zu fünf Meter erreichen und werden bis zu drei Meter breit. Sie erreichen nicht selten ein Alter von über 100 Jahren.
Die Früchte selbst besitzen einen Durchmesser zwischen fünf bis zwölf Zentimeter. Ihr Aussehen erinnert stark an einen Apfel, wobei allerdings deutliche Erkennungsmerkmale, wie der ausgedorrte Blütenansatz, kaum zu übersehen sind.
Zu Beginn sind die Früchte grün, nachdem sie ihren Reifegrad erreicht haben, werden sie orangerot. Im Inneren der Frucht befinden sich zahlreiche Kammern, in denen die Samenkerne gedeihen. Diese sind entweder mit weißem oder rotem Fruchtfleisch bedeckt und schmecken süß bis säuerlich.
Warum sind Granatäpfel so gesund?
Antioxidantien
Die Früchte enthalten eine Vielzahl an gesundheitsfördernden Stoffen, darunter bis zu 20 Polyphenole. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die der Frucht nicht nur ihre Farbe, sondern auch ihren Geschmack verleihen. Zudem schützen sie mit ihrer antioxidativen Wirkung vor freien Radikalen. Gleichzeitig wird der oxidative Stress im Körper verhindert, der häufig auftritt, wenn du unter hoher physischer oder körperlicher Belastung stehst.
Besondere Heilkräfte
Granatäpfel strotzen nur so vor einzigartigen Heilkräften. Neben den Vitaminen B und E sind in der Frucht auch Mineralien wie Kalium, Eisen und Calcium enthalten. Nicht selten empfehlen Mediziner deshalb bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen Granatapfelsaft. Eine regelmäßige Trinkkur hemmt nicht nur Entzündungen, sondern fördert außerdem die Durchblutung der Gefäße.
Anti-Aging
Die vorhandenen Polyphenole im Granatapfel verlangsamen den Alterungsprozess. Abgesehen davon wirken sie revitalisierend und schützen vor freien Radikalen und anderen aggressiven Stoffen. Polyphenole wirken somit als eine Art Zellschutz.
Granatapfelsaft ist unter anderem in weiten Teilen der Welt als Schönheitselixier bekannt und sorgt nicht nur für glatte und strahlende Haut, sondern auch für gesundes und glänzendes Haar.
Stärkt das Immunsystem und die Verdauung
Der hohe Anteil an Bitterstoffen wirkt sich besonders günstig auf Verdauungsprobleme aus – auch ein verbessertes Immunsystem wird durch die Einnahme erzielt.
Normalisiert den Cholesterinwert
Laut Experten wirken sich die Nährstoffe eines Granatapfels günstig auf Blutfettwerte aus und können sogar den Cholesterinspiegel normalisieren. In einer Studie wurde außerdem festgestellt, dass Granatapfelsaft vor dem LDL-Cholesterin schützt. Du kannst somit eine Verstopfung der Blutgefäße von Anfang an vorbeugen.
Mittel gegen Krebs?
Eine Anzahl an Studien der letzten Jahre hat bestätigt: Der positive Effekt der Polyphenole im Granatapfel wurde bei einigen Ergebnissen ganz klar deutlich. Bei Prostatakrebs wurde beispielsweise eine Hemmung des Karzinom-Wachstums festgestellt. Allerdings sind noch weitaus mehr Forschungsarbeiten notwendig. Als Ersatz für die Krebstherapie gilt der Granatapfel nicht – er kann allerdings als Unterstützung dienen.
Wie wird ein Granatapfel zubereitet?
Granatäpfel sind entweder bei Gemüsehändlern oder im Supermarkt erhältlich. Die Saison hat die Königsfrucht grundsätzlich von September bis Februar. Gegessen werden können die 400 mit Fruchtfleisch umhüllten Kerne, die sich im Inneren des Granatapfels befinden. Der Geschmack variiert zwischen leicht herb und fruchtig süß.
Die Frucht muss nicht unbedingt schön aussehen, damit sie schmeckt. Grundsätzlich deuten ein vertrockneter Blütenansatz sowie eine raue, fleckige Schale auf einen guten und reifen Geschmack hin. Vorsicht allerdings vor weichen Stellen, denn hierbei handelt es sich um bereits verfaulte Stellen im Inneren. Ein weiterer Tipp: Die Flecken eines Granatapfels gehen kaum aus der Wäsche, weshalb du bei der Zubereitung besonders aufpassen solltest.
Idealerweise wird die Frucht geviertelt und anschließend in einer Schüssel mit Wasser aufgebrochen. Der Saft spritzt daraufhin nicht auf deine Kleidung, sondern ins Wasser. Zugleich sinken die Kerne ab und das Fruchtfleisch schwimmt wieder nach oben, woraufhin du nur noch das Wasser abgießen musst.
Wenn du willst, kann du die Samen auch roh essen oder sie als Verzierung für etwaige Süßspeisen verwenden. Aufgrund ihres süßlich bis säuerlichen Geschmack passen sie hervorragend zu pikanten Gerichten.
Alternativ ist es auch möglich, die Powerfrucht zu rollen und anschließend zu halbieren. Hierzu musst du nur die Mitte über eine Schüssel nach unten halten und die Kerne mit einem Kochlöffel herausklopfen. Zu guter Letzt kannst du die Frucht auch in einzelne Spalten schneiden und die Kerne händisch oder mit einem Teelöffel herausholen.