Wie sieht es mit Deinen Erwartungen an das Fitness-Training aus? Bist Du Neueinsteiger und hast große Fitness Ziele? Du willst unbedingt Fitness Erfolge? Oder bist Du schon länger dabei und konntest in der Vergangenheit schon den einen oder anderen Erfolg verbuchen?
Mit dem Training ist es, wie mit den meisten anderen Zielen und Plänen. Du denkst nach, suchst Rat, oder legst etwas fest. Du bist überzeugt davon und freust Dich auf das Ergebnis. Und dann kehrt der Alltag ein und mit ihm zahlreiche Gründe, die das Training verderben. Die Zeit fehlt, die Motivation ist eingeschlafen und die Selbstzweifel verderben Dir den Spaß. Dabei hat es doch so gut begonnen.
Mit einem neuen Trainingsplan oder -ziel kommt auch immer die Hoffnung auf, dass der Sport von jetzt an noch mehr Freude machen soll und schnelle Ergebnisse liefert. Diese Hoffnung motiviert und verschafft Dir zu Beginn richtig Antrieb. Du startest voll durch und beobachtest Deinen Fortschritt ganz genau, um jedes Gramm neu aufgebauter Muskeln und jede Veränderung im Bereich der Ausdauer und Kraft zu erfassen.
Inhaltsverzeichnis
Wertschätze auch die kleinen Fitness Erfolge
Mit dieser Hoffnung steigt aber gleichzeitig auch der Anspruch. Und das ist der Anfang von Enttäuschungen, Selbstzweifeln, ungesunden Vergleichen und Lustlosigkeit. Denn sehr oft ist Dein Anspruch an Dich selbst völlig überzogen und dadurch weißt Du tatsächliche Erfolge und Fortschritte nur wenig zu schätzen. Hinzu kommt, dass der neue Trainingsplan oder die neue Sportart schon bald zur Routine wird und dadurch nicht mehr so reizvoll ist. Langeweile stellt sich ein und Du musst Dich mehr und mehr zu den Einheiten überreden. Das entmutigt natürlich, denn Du hattest Dir erhofft, dass die anfängliche Begeisterung bestehen bleibt.
Vielleicht dachtest Du auch, dass Dich die Trainingsergebnisse so umhauen würden, dass sie allein zur Motivation genügen. Mit weniger Motivation wirst Du automatisch auch weniger häufig oder effektiv trainieren und die Ergebnisse bleiben logischerweise aus. Wenn dann noch eine Bekannte oder ein guter Freund um die Ecke kommt der aussieht, wie der Darsteller auf einem Foto zum aktuellen Fitness-Magazin, dann zweifelst Du wahrscheinlich grundlegend an Dir und Deinem Training. Du fragst Dich: “Wo sind nur meine eigenen Fitness Erfolge?”
Selbstbild und Fremdbild
Fakt ist: Es wird immer jemanden geben, der besser, stärker und noch fitter aussieht, als Du selbst. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass Du selbst nicht gut genug, stark genug oder fit genug bist. Vergleiche Dich nicht ständig mit anderen. Natürlich ist es immer gut, Ziele für die eigene Verbesserung und Entwicklung zu haben, denn das motiviert dazu, aktiv zu werden und vor allem aktiv zu bleiben. Wenn Du Dich absolut perfekt finden würdest, welchen Anreiz hättest Du dann noch, zu trainieren?
Aber nur zu trainieren, weil Du Dich nicht gut genug fühlst, ist auch nicht die Lösung. Denn dieses Gefühl kommt meistens daher, dass Du Dich zu sehr mit anderen Menschen vergleichst. Du denkst dann ganz automatisch “Wenn der/die so aussieht oder das kann, hält er/sie mich bestimmt für hässlich/schwach/faul…” Du gehst einfach davon aus, dass Dein Gegenüber Dich mit den gleichen negativen Augen siehst, wie Du Dich selbst. Dabei willst Du natürlich etwas ganz anderes: Du möchtest von anderen Menschen bewundert und beneidet werden. Du willst, dass sie Deine Trainingsfortschritte bemerken und stolz auf Dich sind. Kurzum: Du möchtest, dass andere so sein wollen wie Du. Dabei vergisst Du dann aber leider alle weiteren Vorteile, die Dir Dein Training bietet. Deine Denkweise ist sozusagen eingeengt.
Die Wahrheit ist, dass Dich Dein Umfeld selten so negativ sieht, wie Du Dir das vorstellst. Oft bemerken sie sogar noch vor Dir, was an Deinem Körper schön ist und wie er sich durch den Sport positiv verändert hat. Gibt es schönere Fitness Erfolge als die, die von anderen bemerkt werden? Wohl kaum. Leider sprechen wir Menschen aber positive Dinge viel zu selten aus und gehen mit Komplimenten eher vorsichtig um. Nur weil Du nicht ständig positive Rückmeldung bekommst, bedeutet das aber nicht im Umkehrschluss, dass etwas Negatives über Dich gedacht wird.
Natürlich gibt es auch Mitmenschen, die sich negativ über Dich äußern, nur vermeintlich schlechtes an Dir finden und Dich bevorzugt auf Deine Schwachstellen aufmerksam machen. Aber tatsächlich sind das meist diejenigen, die in Wahrheit neidisch auf Dich sind. Denn wenn Du an Deinem Körper und Deiner Fitness arbeitest, machst Du dadurch auch Menschen in Deinem Umfeld darauf aufmerksam, dass es möglich ist, gesteckte Fitness Ziele zu erreichen. Da die meisten Menschen eigene Ziele häufig nicht erreichen und die eigene Schwäche oder fehlende Disziplin nur ungern zugeben, versuchen sie Dir Deine Erfolge schlecht zu reden. Du bist diesen Neidern im wahrsten Sinne des Wortes ein Dorn im Auge. Wir leben gewissermaßen mitten in einer Neidgesellschaft.
Jeder lebt in seinem eigenen Universum
Selbst, wenn Dein Umfeld nichts Negatives zu Dir sagt, kannst Du Dir Selbstzweifel auch sehr gut alleine einreden. Folgende Gedanken gehen Dir dann durch den Kopf: “Mein Körper spricht nicht gut genug auf das Training an. Nichts verbessert sich. Ich bin schlechter als alle Sportler um mich herum. Bringt das überhaupt alles etwas? Wofür den ganzen Aufwand?” Mit der Realität haben diese Gedanken meist wenig zu tun, denn sie basieren ja nicht auf Fakten.
Du hast schließlich keine Statistik über Deine Fitness Erfolge und die aller Menschen Deines Umfeldes erstellt, die Du auswerten könntest. Nein, Deine negativen Gedanken entstehen einzig und allein in Deinem Kopf und haben nur in “Deinem Universum” wirklich Gewicht. Dabei kommt es vor allem darauf an, worauf Du Deinen Fokus richtest und wie Du Dich dadurch selbst und andere bewertest. Du nimmst die positiven Attribute anderer Menschen schneller wahr, als deren Schwachpunkte (die sie aber ganz genauso haben). Jeder Sportler hat mit eigenen Problemen zu kämpfen, die ganz spezifisch für seine Ziele und sein Training sind. Du bist also nicht allein.
Dem entsprechend hat auch Dein bewunderter und beneideter Gegenüber seine Selbstzweifel und nimmt seine von Dir in den Fokus genommenen Schokoladenseiten selbst vielleicht überhaupt nicht wahr. Wenn Dein Ziel beispielsweise ist, ein knallhartes Sixpack aufzubauen, dann fallen Deinem neidischen Blick immer alle gut entwickelten Waschbrettbäuche auf. Deren Besitzer haben aber vielleicht im Gegenzug das Ziel, einen tollen Bizeps aufzubauen oder eine knallharte Beinmuskulatur. Sie bewerten ihren Bauch also überhaupt nicht so stark, weil sie sich ihn vergleichsweise einfach antrainiert haben. Stattdessen ist die Person vielleicht neidisch auf Deine Wadenmuskeln, was Du in Deinem kleinen Universum des „Bauchmuskel-Fokus“ aber vermutlich nie erfahren wirst. Wenn Du Deine eigenen Fitness Erfolge also das nächste Mal beurteilst, versetze Dich einfach mal in die Lage eines anderen. Er sieht Dich wahrscheinlich mit ganz anderen Augen, als Du vermutest.
Vergleiche und Manipulation
Sehen wir uns einmal genauer an, was Dir sonst noch alles Dein Training vermiesen kann. Denn viele Dinge in Deinem Kopf können dafür sorgen, dass Erwartungen und Realität miteinander kollidieren. Einer der am meisten limitierenden Faktoren für Deine Motivation ist Dein Neid auf andere Menschen. Er ist zwar ganz natürlich und schwirrt beinahe in jedem von uns, aber das bedeutet nicht, dass man sich ihm ausliefern sollte.
Nimm Neid nicht als gegeben hin, sondern hinterfrage ihn regelmäßig. Wenn er Dich motiviert, den Hintern hochzubekommen, dann kannst Du ihn in schwacher Ausprägung durchaus akzeptieren. Wenn er aber dazu führt, dass Deine Selbstachtung und Dein Selbstwertgefühl ständig überschattet sind, dann wird es ungesund. Diese Form von Neid hat noch niemanden weiter gebracht, denn sie demotiviert Dich, zerstört Deine gute Laune und macht Dich dadurch unsympathisch!
Versuche, rechtzeitig “Stopp!” zu Dir selbst zu sagen, wenn Du Dich wieder einmal zu sehr mit anderen vergleichst. Denke daran: Jeder Körper ist anders geformt, jeder Mensch hat andere Stärken und Schwächen. Bewahre und nutze Deine Stärken und arbeite gleichzeitig an Deinen Schwächen. Lass Dich aber nicht von Deinen Schwächen runterziehen. Auch und vor allem dann nicht, wenn Deine Schwächen die Stärken einer anderen Person zu sein scheinen. Du wiegst das mit Deinen eigenen Fähigkeiten und Erfolgen locker wieder auf.
Eine weitere hemmende Situation ist der Erwartungsdruck, den Du von allen Seiten zu spüren bekommst. Dieses Problem begegnet uns bereits als Kind. Die Eltern, die Schule, die Verwandten erwarten einfach gewisse Dinge vom Kind. Sie wollen vermeintlich nur das beste, wissen aber oft nicht, dass sie mit diesem aufgebauten Druck dem Kind oft keinen Gefallen tun. Auch dies kann dann dazu führen, dass Du Dich trotz Deiner Fitness Erfolge immer noch nicht gut genug fühlst. Und oft musst Du Dir das nicht einmal selbst einreden, denn es wird Dir offen von allen Seiten gesagt. Von Konkurrenten, von vermeintlichen Freunden, von Trainingspartnern. Manchmal werfen sie Dir Kommentare an den Kopf, weil sie mit sich selbst unzufrieden sind. Sie möchten sich selbst aufwerten, indem sie Dich abwerten.
Von Freunden und Familie ist diese Kritik meistens dazu gedacht, Dich anzufeuern und zu motivieren, damit Du über Dich hinauswachsen kannst. Aber sehr oft kommen diese kritischen Kommentare leider völlig falsch bei Dir an. Du fühlst Dich dann einfach nur schlecht und die Motivation ist im Keller. Es wird von allen Seiten erwartet, dass Du Dich konstant steigerst und selbst übertriffst. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, ist es mit der Harmonie ganz schnell vorbei. War man als Kind solchen Szenarien oft nicht gewachsen und konnte auch recht wenig dagegen unternehmen, so solltest Du Dich als Erwachsener und selbstbestimmter Mensch ganz gezielt solchen Situationen entziehen. Setze Dir Deine eigenen Ziele und gestalte Dir Deine Zukunft nach Deinen Vorstellungen.
Erfolgreich zu sein bedeutet auch, eigene Wege zu gehen und sich zu verwirklichen. Achte dabei aber auf eine gesunde Balance. Verbissenheit und Isolation zu leben, nur um unter allen Umständen erfolgreich zu sein, macht Dich auf Dauer nicht glücklich. Vor allem wirkt es auf andere Menschen nicht positiv.
Der letzte Punkt, der Dich beeinflusst, ist Dir mit Sicherheit bekannt und vor allem bewusst. Und trotzdem läufst Du immer wieder in die Falle und erwischst Dich dabei, wie Deine Erwartungen an Dich selbst immer weiter von der Realität weg rücken. Es geht um das Thema Medien. Egal, ob es sich um Bilder und Captions auf Instagram, Postings auf Facebook, Werbung in allen Formen Statusmeldungen auf WhatsApp, Videos auf YouTube oder auch den Programmen der öffentlich rechtlichen Sender handelt, Du wirst von allen Seiten mit Informationen überflutet und manipuliert. Fitness Erfolge werden noch und nöcher präsentiert.
All diese Informationen haben eines gemeinsam: Sie haben meistens sehr wenig mit der Wahrheit zu tun. Sie sind bearbeitet, mit Filtern belegt und im perfekten Licht und Winkel aufgenommen. Logisch, niemand würde ein Foto von sich in das Internet stellen, auf dem jeder genau die Problemzonen erkennt. Niemand zeigt seiner Umwelt auf den sozialen Kanälen seine eigene Cellulite, schwachen Muskelpartien und Rettungsringe (Ausnahmen bestätigen die Regel). Und dank Bildbearbeitung muss das heute auch kein Mensch mehr tun, denn alles kann perfekt dargestellt werden. Sportler in der Werbung sind immer topfit, niemals außer Atem, sie schwitzen nicht wie ein Wasserfall, werden nicht knallrot im Gesicht und sehen auch in knallenger Sportkleidung noch aus wie gemalt. Aber Du weißt, dass das nicht die Realität ist! Wie also kannst Du Dich vor diesen irrealen Welten schützen? Schau Dir einfach weniger davon an und konzentriere Dich mehr auf Dich selbst.
Vom Ernst und Spaß des Trainings
Stelle Dir selbst die Frage: Warum trainierst Du überhaupt? Wahrscheinlich gibt es dafür viele Gründe. Du möchtest einen schön geformten und gesunden Körper haben, ausdauernd und fit sein, Dich lebendig fühlen, überschüssige Energie loswerden, bestimmte Ziele erreichen usw. Manche dieser Gründe sind mit Ernsthaftigkeit und Disziplin verbunden, aber viele auch einfach mit Spaß und Freude.
Manchmal fehlen für die richtigen Fitness Erfolge nur die richtigen Sportgeräte. Equipment. Das kann oft schon den entscheidenden Impuls geben, um Plateaus zu überwinden.
Während und nach dem Training fühlst Du Dich nämlich meistens super, oder? Sonst würdest Du wahrscheinlich nach einem ersten Versuch nie wieder ins Studio oder zum Verein gehen. Diesen Spaß solltest Du pflegen und Dir erhalten, denn er motiviert Dich und macht das Training zu einem positiven Teil Deines Lebens! Versuche Dir in Zukunft, nicht allzu hohe Ziele zu stecken und Dich nicht ständig mit Vorbildern zu messen. Nimm Dich selbst nicht zu wichtig und werde lockerer. Lass Fitness nicht zu einem weiteren ungeliebten Punkt Deiner To-do-Liste werden. Denn dadurch machst Du Dir vieles kaputt, was ein Lichtblick im Alltag sein könnte. Fitness Erfolge haben nicht immer nur etwas mit der Veränderung des Aussehens zu tun, sondern oft auch mit besserem Wohlbefinden.
Du siehst, auch Dein geliebter Sport kann zu einer Enttäuschung werden, wenn Du ihn zu ernst nimmst. Überdenke in regelmäßigen Abständen Deine Fitnessziele und ordne sie realistisch ein. Sobald Du feststellst, dass Du die Freude am Training verlierst, solltest Du Dich mal wieder neu “einnorden”, Setze Dich dann in Ruhe mal hin und erinnere Dich an die vielen kleinen Erfolge, die Du in der letzten Zeit verzeichnen konntest. Du solltest auch bewusst zur Kenntnis nehmen, was mit Deinem Training alles Positives einhergeht. Du kannst vielleicht besser einschlafen, hast weniger Rückenschmerzen und Verspannungen, kannst in den dritten Stock laufen, ohne außer Atem zu sein. Außerdem fühlst Du Dich wohler in Deinem Körper, bist wacher und aktiver im Alltag. All das hast Du Deiner Sportlichkeit zu verdanken! Also sei stolz darauf und auf Dich!